KunsthausRandalierer zerstören „Arsch mit Ohren“

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Angelika Herzogenrath neben der zerstörten Skulptur. (Bild: THO)

Angelika Herzogenrath neben der zerstörten Skulptur. (Bild: THO)

Der offizielle Name ist „Lauschangriff“, doch viele Kölner kennen die mannsgroße Skulptur auf der Hahnenstraße nur als »Arsch mit Ohren«. Unbekannte Randalierer haben das gut zwei Tonnen schwere Kunstwerk am frühen Pfingstsonntag zerstört. Die Figur lag zerbrochen auf dem Radweg. Die Polizei informierte die Inhaber des Kunsthauses Goyert, vor dessen Tür die Skulptur zehn Jahre lang gestanden hatte. Heute werden die Reste der Betonfigur abtransportiert und zu Schutt geschreddert.

Das riesige Ohr mit Beinen und Armen war eines der Wahrzeichen der Hahnenstraße. Kinder haben sich für Fotos in das Ohr gesetzt, auch Touristen blieben stehen und lichteten das ungewöhnliche Kunstwerk ab. In den vergangenen zehn Jahren hat die Figur des Künstlers Michael Schwarze nie großen Schaden erlitten. „Hin und wieder haben wir Zigarettenkippen aus dem Hinterteil entfernt oder Getränkebüchsen aus dem Ohr geholt. Ich kann nicht fassen, dass sie nun zerstört worden ist“, sagt Angelika Herzogenrath, Inhaberin des Kunsthauses. Eine abgebrochene Hand will sie als Andenken behalten.

Der Anschlag auf die Skulptur wird das Ende des markanten „Lauschangriffs“ sein. Obwohl ein Gipsmodell des Kunstwerks existiert, will die Inhaberin eine neue Skulptur vor ihr Geschäft stellen. „Noch in diesem Jahr wird ein neues Kunstwerk kommen“, verspricht sie. Auch die neue Skulptur soll Michael Schwarze erschaffen. Vorgaben will Angelika Herzogenrath dem Künstler nicht machen, das Ergebnis soll eine Überraschung werden. Für den Arsch mit Ohren, wie sie die zerstörte Skulptur nennt, hat sie eine Traueranzeige im Schaufenster ausgehängt.

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