LeserbriefeFC-Fans danken Vorzeigeprofi und Vorbild Jonas Hector

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FC-Kapitän Jonas Hector verlässt nach dem Training den Übungsplatz.

FC-Kapitän Jonas Hector

Dem scheidenden FC-Kapitän Jonas Hector zollen Leser Hochachtung für seine sportlichen Leistungen, seine Vereinstreue und seine Fairness. 

Jonas Hector beendet Karriere – Der 1. FC Köln verliert seinen besten Spieler und Kapitän, denn der lässt seinen Vertrag auslaufen (24.4.)

Hector verlässt den FC zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt

Jeder Spieler hat selbstverständlich das Recht, selbst darüber zu entscheiden, wann er mit dem Profisport aufhört. Jonas Hector mag für seinen nun angekündigten Rücktritt zum Saisonende persönlich gute Gründe haben, er würde aber im eigenen Interesse gut daran tun, auch der Öffentlichkeit zu erklären, warum er diesen Schritt gerade in der aktuellen, für den 1. FC Köln sehr schwierigen Situation gehen will: Er ist doch – zumindest soweit bekannt – nicht verletzt oder krank und befindet sich momentan sportlich in sehr guter Verfassung, man könnte wohl sogar sagen: auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit, sodass einer – zeitlich begrenzten – Fortsetzung seiner Laufbahn nichts im Weg stehen dürfte.

Alles zum Thema Jonas Hector

Falls es bei der gegen den 1. FC Köln verhängten Transfer-Sperre bleiben sollte, wäre Jonas Hector für die Mannschaft in der nächsten Saison wichtiger als je zuvor, sowohl als Führungsspieler und eine der Stützen der Mannschaft als auch in seiner Funktion als Mannschaftskapitän. Ohne einen triftigen Grund für seinen zum jetzigen Zeitpunkt sowohl für den Verein als auch für die Mannschaft nun einmal denkbar ungelegenen Rücktritt zu nennen, wird er künftig mit dem sicherlich nicht ganz unberechtigten Vorwurf leben müssen, dass er den Verein und „seine“ Mannschaft doch mehr oder weniger im Stich gelassen hat, als er dringend gebraucht wurde. Herbert Sladek Köln

Jonas Hector: „Mehr Treue und Liebe zum Verein geht nicht“

Jonas Hector hat das Recht zu bestimmen, wann und wie er vom Profisport zurücktritt. Er muss sich auch in der Öffentlichkeit nicht über seine Gründe äußern. Was hat er mit den Fehlern, welche im Management passiert sind, zu tun? Er lässt die Mannschaft und den Verein auch nicht im Stich. Er hat vor der Saison 2018/19 bewiesen, dass er zum Verein steht. Wie einige andere Profis auch, hat er den Gang in die Zweite Liga angetreten und seinen Vertrag zu erheblich schlechteren Konditionen verlängert.

Außerdem lag ihm zudem noch ein sehr lukratives Angebot vom FC Barcelona vor. Mehr Treue und Liebe zum Verein geht nicht! Für mich steht Jonas Hector auf einer Stufe mit den FC-Legenden Hans Schäfer, Wolfgang Overath, Heinz Flohe, Toni Schumacher, Pierre Littbarski und Thomas Häßler. Er ist zurzeit der Profi, der am längsten beim 1. FC Köln spielt. Ich danke Jonas Hector für seine jahrelange Vereinstreue und wünsche ihm alles Gute und Gesundheit. Benno Jung Köln

Schade, Jonas Hector ab nächster Saison nicht mehr spielen zu sehen

Da muss ich dem Leserbrief von Herrn Sladek doch widersprechen. Die aktuell sehr schwierige Situation hat nicht Jonas Hector zu verantworten und falls es zu einer Transfersperre kommt, lagen die Fehler bei anderen Personen. Hector muss sich absolut nichts vorwerfen lassen. Sein Vertrag läuft aus und er beendet seine Profifußballkarriere. Schade ist nur, dass wir ihn ab nächster Saison nicht mehr spielen sehen. Martin Fezer Pulheim

FC verliert mit Hector eine „wohltuende Ausnahmeerscheinung“

Ich hatte gehofft, dass Jonas Hector aufgrund der unsicheren Transfermöglichkeiten wenigstens noch ein Jahr beim 1. FC Köln verlängern würde. Daher hat mich die Nachricht von seiner jetzigen Entscheidung traurig gemacht. Traurig, weil der Verein einen wertvollen Spieler, aber noch viel mehr einen überragenden charakterstarken Menschen verliert. In einer Zeit, in der es scheinbar immer weniger um sportliche als vielmehr um materielle Vorteile geht, ist Jonas Hector eine wohltuende Ausnahmeerscheinung, die für wahre menschliche Werte gestanden hat und immer noch steht.

Wahrscheinlich ist auch das der Grund für seine Entscheidung und diese haben wir zu akzeptieren, auch wenn es uns schwerfällt. Ja, der letzte Satz von Christian Löer und Lars Werner trifft den Kern. Er wird uns fehlen – ein außergewöhnlicher Sportsmann, von denen es leider nicht mehr sehr viele gibt. Danke Jonas Hector! Hans-Peter Leitermann Kerpen

Jonas Hector: Vorbild und Vorzeigeprofi

Es gab eine Zeit, in der der FC abgestiegen war, und viele verließen den Club, aber einige, darunter Jonas Hector, entschieden sich für ihren Verein und wollten die Kastanien wieder aus dem Feuer holen – was dann bekanntlich gelang. Jonas Hector war immer ein Mann, der geradeaus war, loyal dem Verein gegenüber, stets fair und angenehm im Umgang mit den Fans und den Medien. Jonas Hector ist ein Vorbild für alle, ob jung oder alt, er hat für den FC alles gegeben, und daher bestimmt er ganz allein den Zeitpunkt seines Rücktritts.

Natürlich wird es schwer ohne diesen Vorzeigeprofi, aber irgendwann ist der Zeitpunkt da, wo es ohne ihn gehen muss. Der Fehler ist doch nicht der Zeitpunkt des Rücktritts, der damalige Vorstand hat Mist gebaut bei der Verpflichtung eines 16-Jährigen. Ich werde Jonas auf jeden Fall vermissen, als Mensch und vor allem als fairen, außergewöhnlichen Sportler. Ich wünsche ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute und viel Spaß im neuen Leben, das er genießen möge! Michael Kraemer Köln

Jonas Hector: „Tadelloser Sportsmann und Mensch“

Ich frage mich, wie anmaßend und ignorant man sein kann, in einem Leserbrief Jonas Hector dem Vorwurf auszusetzen, er hätte „den Verein“ und „seine Mannschaft im Stich gelassen, als er dringend gebraucht wurde“. War es nicht gerade dieser Jonas Hector, der stets seine Knochen für diesen Verein hingehalten hat, jedwede Gelegenheit abgelehnt hat, woanders deutlich besser dotierte Verträge zu erhalten und der mit dem abgestiegenen Club sogar in die Zweite Bundesliga gegangen ist?

Selbst wenn er in irgendeiner Weise vertragsbrüchig geworden wäre oder eine Zusage nicht eingehalten hätte, so dürfte nie unberücksichtigt bleiben, welch tadelloser Sportsmann und Mensch dieser Fußballspieler ist. Und weil er damit zu einer aussterbenden Spezies gehört, können sein Charakter und sein Tun gar nicht genug gewürdigt werden. Zudem ist es ohne jede Einschränkung einzig und allein sein eigenes Recht, darüber zu entscheiden, inwieweit er die Öffentlichkeit über die Beweggründe seines Abschieds informiert. Norbert Pütz Kall

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