MahlzeitDer große Kölner Kantinen-Test

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Kantinen bieten auch für Externe ein Mittagessen an. (Bild: Krasniqi)

Kantinen bieten auch für Externe ein Mittagessen an. (Bild: Krasniqi)

Köln – Aus den Nudelröhrchen tropfthellrote Sauce. Irgendwo stecktein bisschen Bambus, dazwischen gelb ein Ananasstück. Sandra Lichtenberg sortiert alles mitder Gabel, sticht dann aber dochzu und sagt kauend: „Die exotischen Kochversuche gelingen oftnicht. Hähnchen isst man nichtmit Nudeln. Und Nudeln isst mannicht mit süß-saurer Chinasauce.Aber man kann es essen.“ Die 27Jahre alte Studentin strahlt. DasEssen ist ohnehin nicht dieHauptsache in der Mensa der UniKöln. Das beste am Saal, der biszum Rand gefüllt ist mit demKlappern billigen Porzellans,Stimmengewirr, Lachen undKassenklingeln, ist nicht die große Auswahl an günstigen Gerichten. „Tischdecken und Typen.Das ist das, was mir an der Mensain Köln gefällt. In welcher Kantine finden Sie schon Tischdecken? Und die Jungs hier sindauch um Längen besser als inBonn. Da ist man immer einerStehkragen-Juristen-Attackeausgeliefert.“

Wer mittags Hunger hat undnicht viel Zeit, kann sich ein Brötchen beim Bäcker holen, einStück Pizza oder morgens geschmierte Brote essen. Rund 37Prozent aller Angestellten entscheiden sich aber für den warmen Mittagstisch und besucheneine Werkskantine. Auch wer ineiner Firma ohne Mittagsangebotarbeitet, muss dafür nicht unbedingt ins teurere Restaurant gehen. Einige Kantinen in Köln tunauch denjenigen eine Kelle zu Essen auf, die nicht zur Firma gehören. Die Mensa der Uni in Lindenthal gehört dazu, der Landschaftsverband Rheinland inDeutz, die Polizei in Kalk, dasVerwaltungsgericht in der Innenstadt, die Messe in Deutz. Laut einer Umfrage der Männerzeitschrift „Men's Health“ finden 41Prozent aller Kantinenesser dasEssen nur mittelmäßig. Richtiggut speisen 20 Prozent und richtig schlecht immerhin sieben Prozent. Der Kölner Stadt-Anzeigerhat den Test gemacht und sich inoffenen Kantinen umgeguckt.

Den Hunger zu Stillen erweistsich zunächst als gar nicht ganzleichte Aufgabe. Die erste Recherche über das Internet preistnämlich öffentliche Kantinen an,deren Tore für Nicht-Werksangehörige dann aber gar nicht geöffnet werden. Auf der Internetseite www.diekantinen.de findensich „frei zugängliche“ Kantinenin ganz Deutschland. Für Köln istdie Kantine „Roitsch“ in derGeldernstraße eingezeichnet. Ein Fehler, wie sich herausstellt. Dortkann nämlich nur der Hunger vonFirmenmitgliedern gestillt werden. „Ausnahmsweise“ könnteich auch dort essen, wie die Damean der Pforte erklärt, eine Dauerlösung kann das aber nicht sein.Auch das aufgelistete „Casino imHansahochhaus“ suchen hungrige Gäste vergeblich. „Das gibt esschon lange nicht mehr, sagt eineSaturn-Mitarbeiterin.

Sehen Sie in der Bildergalerie, welche Kantinen mittags auch Speisen für Externe anbieten. Den gesamten Test finden Sie am Donnerstag im Lokalteil des Kölner Stadt-Anzeiger.

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