Mögliche Spur im Fall Emin Önen

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Die Polizei prüft, ob es sich bei einem jungen Mann um den vor zehn Jahren verschwundenen Jungen Emin Önen handelt.

Kerpen-Buir - Im Mai 1993 war der damals zehnjährige türkische Junge Emin Önen eines Sonntags in Buir spurlos verschwunden. Auch mit Hilfe groß angelegter Suchaktionen der Polizei - etwa in Kiesgruben der Umgebung - konnte er nicht wieder aufgefunden geben.

Jetzt hat die Polizei in Darmstadt einen jungen Mann aufgegriffen, der nach Aussagen einer Zeugin Emin Önen sein könnte. Der junge Mann selber soll geistig und körperlich behindert sein und nicht sprechen. Ob es sich wirklich um Emin Önen handelt, muss nun ein Gen-Test zeigen. Auch der verschwundene Junge soll seinerzeit geistig etwas zurückgeblieben gewesen sein.

Die Kripo des Rhein-Erft-Kreises hat den leidgeprüften Eltern des Vermissten inzwischen eine Speichelprobe abgenommen. Auf Bildern des im März am Darmstadter Hauptbahnhof aufgefundenen jungen Mannes sollen sie ihren Sohn „spontan“ aber nicht wiedererkannt haben. Dabei soll der Mann mit seinem südländischen Aussehen durchaus Ähnlichkeit mit dem vermissten Jungen haben. „In zwei bis drei Wochen liegt das Ergebnis des Gen-Tests vor, dann wissen wir es genau“, sagt Karl Kärchner, Sprecher des Polizeipräsidiums Süd-Hessen in Darmstadt.

Wie er bestätigt, soll der junge Mann bei seinem Aufgreifen einen gepflegten Eindruck gemacht haben. Da er allerdings keine Ausweispapiere bei sich hatte und kein Wort spricht, konnte ihn die Polizei nicht identifizieren. Er wurde in einem Heim untergebracht. In überregionalen Medien ließ die Polizei ein Foto von ihm veröffentlichen, worauf sich eine Zeugin aus dem Raum Darmstadt mit dem Hinweis auf den in Buir verschwundenen Emin Önen gemeldet hat.

Dabei sollen auch zahlreiche andere Hinweise auf Vermisstenfälle in ganz Deutschland nach der Veröffentlichung des Fotos bei der Darmstädter Polizei eingegangen sein. Allen Hinweisen sei man nachgegangen, mit fast durchweg „negativen“ Ergebnissen, so Kärncher. Der Fall Emin Önen sei bislang die „einzige konkrete“ Spur.

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