NachwuchssorgenDie Nonnen verlassen die Kurstadt

Lesezeit 2 Minuten
Die fünf verbliebenen Ursulinen-Schwestern (eine fehlt auf dem Bild wegen Krankheit) des traditionsreichen Münstereifeler Konvents ziehen im März nach Köln um. (Bild: Greuel)

Die fünf verbliebenen Ursulinen-Schwestern (eine fehlt auf dem Bild wegen Krankheit) des traditionsreichen Münstereifeler Konvents ziehen im März nach Köln um. (Bild: Greuel)

Bad Münstereifel – Mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts existiert der Orden der Ursulinen bereits in Bad Münstereifel; also weit mehr als 100 Jahre. Die Nonnen unterhielten viele Jahrzehnte lang ein Mädcheninternat an der heutigen Linnerijstraße 25. Seit 1995 wird der Komplex überwiegend vom Orden „Legionäre Christi“ genutzt. In den nächsten Wochen werden die fünf verbliebenen Ordensfrauen unter Leitung von Schwester Ursula Klautky gemeinsam nach Köln-Ehrenfeld umziehen.

„Wir haben dort einen Altersruhesitz gefunden, der uns ermöglicht, weiterhin als kleine Kommunität zusammenzubleiben“, erklärte die Schwester gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Ursulinen aus Bad Münstereifel, die zur Kongregation Düsseldorf gehören, haben die gleichen Probleme wie fast alle Ordensgemeinschaften in Deutschland: Es fehlt am Nachwuchs. Früher kümmerten sich die jüngeren Ordensfrauen wie selbstverständlich um die älteren und gebrechlicheren Mitschwestern. Aber mittlerweile gibt es nur noch ganz wenige Nonnen, die nicht schon im Rentenalter sind.

„Mit realistischem Blick auf unsere abnehmenden Kräfte haben wir uns entschieden, nach einem Altersruhesitz zu suchen. Wir sind glücklich, im »Haus Heilige Drei Könige« diesen Ort gefunden zu haben“, heißt es in einer Pressemitteilung des Münstereifeler Konvents. Der Umzug fällt nicht ganz so schwer, weil im Altersruhesitz auch noch zwei andere Ordensgemeinschaften leben: eine Gruppe Redemptoristen und einige „Weiße Schwestern“.

Im April 1921 hatte die Stadt Münstereifel den Orden der Ursulinen gebeten, eine höhere Mädchenschule und ein Pensionat einzurichten. Schule und Internat wurden während der Zeit des Nationalsozialismus aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten die Nonnen in der Marktstraße zunächst ein Kindererholungsheim. Ab 1957 richtete der Orden dort wieder ein Mädchengymnasium und ein Internat ein.

Erzbistum als neuer Träger

1963 wurden das Kloster und das Internat an die Linnerijstraße verlegt, um in der Marktstraße mehr Platz für die Schule zu schaffen. 1971 übernahm das Erzbistum die Trägerschaft über die Schule und baute ein neues Schulgebäude im Goldenen Tal unter dem Namen „St. Angela“.

Die ehemaligen Räume des Mädchengymnasiums wurden nach dem Umzug von der Stadt übernommen und zu Nebengebäuden des Rathauses umgebaut. „Wir schauen dankbar auf die Jahre in Bad Münstereifel zurück. Bedanken wollen wir uns besonders bei den zahlreichen Menschen, die uns in dieser Zeit unterstützt und uns ihr Vertrauen geschenkt haben, so wie bei den Novizen und Ordensleuten der Legionäre Christi für die gute Nachbarschaft“, heißt es abschließend in der Presseerklärung der Ursulinen.

KStA abonnieren