Nina Hoger in Schleichwerbungs-Affäre verwickelt

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Nina Hoger

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In der Schleichwerbeaffäre um Produktionen der Kölner Bavaria-Tochter „Colonia Media“ rückt neben dem ehemaligen kaufmännischen Geschäftsführer der Colonia, Frank Döhmann, auch seine Frau, die Kölner Schauspielerin Nina Hoger, ins Blickfeld der Prüfer. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe), gründeten Frank Döhmann und Nina Hoger-Döhmann bereits 1993 gemeinsam die Firma „7 Tage Filmproduktion GmbH“, jenes Unternehmen, das heute im Mittelpunkt der Schleichwerbe-Vorwürfe gegen Döhmann steht. Während seiner Zeit als Colonia-Media-Geschäftsführer soll Döhmann für mehrere „Tatorte“ aus Köln und Münster Product Placements veranlasst und über die eigene Firma „7 Tage“ abgerechnet haben. Der auftraggebende WDR erstatte gestern Strafanzeige gegen ihn wegen Untreue und Betrug.

Die operative Verantwortung trug Döhmann nur auf Seiten der Bavaria-Tochter Colonia Media. Bei „7 Tage“ hielt er zwar bis Dezember 2004 einen Mehrheitsanteil von 80 Prozent. Alleinige Geschäftsführerin war nach Recherchen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ jedoch seine Frau, Nina Hoger-Döhmann. Ihr gehörten die restlichen 20 Prozent.

Die gefragte Schauspielerin, Robert-Geisendörfer- und Bundesfilm-Preisträgerin, führte im Nebenberuf das einträgliche Unternehmen. Die WDR-Revision hat ermittelt, dass „7 Tage“ seit 2002 mehrfach an illegalen Placements verdient hat. „7 Tage“ stellte der Colonia Media die „Vermittlung von Industriefilm-Projekten“ in Rechnung, Döhmann wies die Zahlungen an. Unterm Strich hat die WDR-Revision einen Differenzbetrag von „gut 109.000 Euro“ zugunsten „7 Tage“ festgestellt.

Nina Hoger gab die Geschäftsführung von „7 Tage Filmproduktion“ im Dezember 2004 nach elf Jahren auf. Zugleich verkaufte sie laut Gesellschafterbeschluss vom 17. Dezember ihre Firmenanteile für 5.112,91 Euro an ihren Mann. Döhmann verlegte den Firmensitz von Köln nach Bergheim, zur Steuerberatungsgesellschaft Mitax, die als Treuhänderin fungiert. Nina Hoger steht momentan in Wien vor der Kamera. Nach Auskunft ihrer Agentur ist sie „wegen eines sehr engen Drehplans“ nicht erreichbar.

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