Hamm – Am 31. August 2017 stürmt die GSG 9 einen Wohnblock im nordrhein-westfälischen Hamm. Ihr Ziel: Das Drogenlabor zweier Brüder  – die beiden 44 und 53 Jahre alten Deutschen hatten, so lautet der Vorwurf, im großen Stil mit Rauschgift gehandelt. Das WDR-Magazin „Westpol“ berichtet von dem Fall.

In der Wohnung sichern Spezialisten der Feuerwehr demnach mit Atemschutzmasken Beweismaterial – darunter auch Carfentanyl, ein in Deutschland bislang kaum bekannter, aber enorm gefährlicher Stoff.

Was ist Carfentanyl?

Carfentanyl ist ein hochwirksames und in der Humanmedizin verbotenes Anästhetikum. Es wird zur Betäubung von Großwild, wie etwa Elefanten, verwendet. Der meist in China produzierte Stoff ist etwa 10.000 Mal so stark wie Morphium – oder 5000 Mal so stark wie Heroin. Bereits geringste Mengen können für Menschen tödlich sein.

Gefährlicher Mix mit Heroin

Das Elefanten-Betäubungsmittel wird im Darknet verkauft – es ist deutlich günstiger als Heroin, weshalb es minderwertigem Heroin beigemischt wird. Die Dosierung ist allerdings ein Ritt auf der Rasierklinge: Mixt der Dealer zu viel Carfentanyl ins Heroin, kann die Droge bei der ersten Anwendung tödlich sein.

Die USA haben bereits traurige Erfahrungen mit solchen Opioiden gemacht. Präsident Donald Trump hatte wegen der Drogen-Epidemie kürzlich einen landesweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. (red)