Pänz lernen richtig kicken

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Hans Josef Saxler vom Lino-Club, Josef Müller, Samdra Kossmann und Jürgen Glowacz (v.l.) gaben den Startschuss für das Kids Cologne-Fußballprojekt.

Hans Josef Saxler vom Lino-Club, Josef Müller, Samdra Kossmann und Jürgen Glowacz (v.l.) gaben den Startschuss für das Kids Cologne-Fußballprojekt.

Die Kinder aus dem Viertel um den Bolzplatz am Marienberger Weg fanden es einfach klasse, und selbst ein Wolkenbruch hielt die meisten nicht davon ab, dem Ball nachzujagen. Endlich konnten sie bei einem richtigen Fußballtraining zeigen, was sie alles draufhaben. Alles, was sonst nur im Fußballverein möglich ist, gibt es in Lindweiler ab sofort einmal pro Woche: Dribblings, präzise Flanken und natürlich Torschüsse und nochmals Torschüsse bringt Trainer Corc Tokgözoglu, den sie alle nur „Schorsch“ rufen, den Kindern bei.

„Kids Cologne“ heißt das offene Trainingsangebot auf Bolzplätzen. Das Fußballprojekt finanziert der Verein „Kidsmiling“ komplett für die nächsten zwei Jahre aus Spendenmitteln. Bürgermeister Josef Müller und FC-Vizepräsident Jürgen Glowacz, dessen Klub Kooperationspartner ist, eröffneten zusammen mit der Initiatorin des Projekts, Sandra Kossmann, die Aktion. Der Lino-Club bot mit seinen ausgefallenen Spielangeboten zusätzliche Attraktionen beim Eröffnungsfest.

Neben Lindweiler wird künftig auch auf den Bolzplätzen an der Holweider Straße in Mülheim und an der Kapellenstraße in Rondorf einmal pro Woche unter fachlicher Anleitung trainiert. Sieben weitere Standorte sind geplant. Einmal im Jahr soll es Turniere der Bolzplatzteams untereinander geben.

„Ich habe durch meinen Beruf als Rechtsanwältin häufig erfahren müssen, wie schwer es gerade die Kinder in sozial benachteiligten Vierteln haben“, sagte Sandra Kossmann, die 2003 den Verein „Kidsmiling“ gründete mit dem Ziel, kulturelle und sportliche Projekte für ebendiese Kinder anzustoßen. „Hier sollen keine künftigen Profis hervorgebracht werden“, stellt Sandra Kossmann zugleich klar. Die Ziele reichen von Gesundheitsförderung über Persönlichkeitsbildung bis zu Gewaltprävention und Integration.

Dazu wurden Trainer sorgfältig ausgewählt. Neben Erfahrung in Sachen Nachwuchstraining mussten sie auch ebensolche im Umgang mit Kindern aus sozialen Brennpunkten nachweisen können.

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