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Affäre im GefängnisWärterin flieht mit Mörder und stirbt

Lesezeit 2 Minuten
Whites dpa neu

Häftling Casey White (l.) und die Justizvollzugsbeamtin Vicky White. 

Washington – Tragisches Ende eines ungewöhnlichen Gefängnisausbruchs: Die zehntägige Flucht eines Schwerkriminellen und dessen Gefängniswärterin und mutmaßlichen Geliebten endete in einer tödlichen Verfolgungsjagd.

Wie die Polizei in den USA am Montag mitteilte, erschoss sich die Justizbeamtin Vicky White kurz vor der Festnahme selbst. Der mutmaßliche Mörder Casey White konnte hingegen verhaftet werden.

Flüchtiges Paar wurde in einem Hotel erkannt

Die beiden hatten mit ihrem Ausbruch aus einem Gefängnis im US-Bundesstaat Alabama vor zehn Tagen für Aufsehen gesorgt. Die Polizei entdeckte die beiden Flüchtigen, die trotz des gleichen Nachnamens nicht verwandt sind, nach einem Hinweis mehrere hundert Kilometer vom Gefängnis entfernt im Bundesstaat Indiana. Das Paar war in einem Hotel erkannt worden.

Bei der anschließenden Verfolgungsjagd fuhren die beiden ihr Fluchtfahrzeug in einen Graben. Während die 56-jährige Vicky White ihrer Schussverletzung im Krankenhaus erlag, konnte der 38-jährige Casey White mit leichten Verletzungen festgenommen werden.

Letzter Arbeitstag vor der Pensionierung

Die Polizeibeamten gaben laut eigenen Angaben keine Schüsse ab. Sonst wurde niemand verletzt. „Wir haben heute einen gefährlichen Mann von der Straße geholt“, sagte der Sheriff von Lauderdale County in Alabama, Rick Singleton, in dessen Zuständigkeitsbereich das Gefängnis liegt. „Er wird nie wieder das Tageslicht erblicken.“

Casey White war bereits mehrfach vorbestraft. Er wurde unter anderem wegen Entführung, Einbruch und versuchtem Mord zu 75 Jahren Haft verurteilt. Die Behörden hatten unter Hochdruck nach der Aufseherin und dem Kriminellen gesucht.

Beamtin verkaufte Haus und Hof

Vicky White hatte den Häftling Ende April aus dem Gefängnis von Lauderdale County abgeholt - angeblich, um ihn zu einer psychologischen Untersuchung vor Gericht zu bringen. Die beiden kamen aber nie im Gericht an und verschwanden. Es war der letzte Arbeitstag vor der Pensionierung der Gefängniswärterin.

Die Ermittler fanden heraus, dass die Beamtin in den Wochen vor der Flucht ihr Haus verkauft und bei mehreren Banken in der Gegend rund 90.000 Dollar in bar abgehoben hatte. Unter einem Pseudonym kaufte sie einen Geländewagen als Fluchtauto. Bis dahin hatte die zierliche Frau ein scheinbar geordnetes Leben ohne große Auffälligkeiten geführt.

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Ihr mutmaßlicher Liebhaber ist hingegen ein 2,06 Meter großer Koloss, den die Behörden als „extrem gefährlich“ einstufen. Er trägt demnach eine Tätowierung einer rassistischen Gefängnisbande. (mbr/afp)