Ein 34-jähriger Bergsteiger stürzt am Monte Rosa in eine Gletscherspalte – er wird geborgen, stirbt aber später im Spital.
Drama in den AlpenBergsteiger hört Hilferufe am Monte Rosa – tödlicher Sturz in Gletscherspalte

Die Dufourspitze am Monte Rosa, höchster Gipfel der Schweiz und Teil der Walliser Alpen. In diesem Gebiet kam es am Samstag zu einem tragischen Unglück: Ein 34-jähriger Bergsteiger aus Polen stürzte in eine Gletscherspalte und starb später im Spital. (Archivbild)
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Wie die Kantonspolizei Wallis auf ihrer Website mitteilte, kam es am Samstag (17. August 2025) am Monte-Rosa-Gletscher bei Zermatt zu einem tödlichen Unglück. Demnach hörte ein Bergsteigerpaar Hilferufe aus einer Gletscherspalte und setzte gegen Nachmittag den Notruf ab. Die kantonale Rettungsorganisation wurde alarmiert, und ein Helikopter brachte die Einsatzkräfte zum Unglücksort.
Walliser Alpen: 34-Jähriger stirbt nach Bergung im Spital in Sitten
In der Spalte fanden die Retter einen schwer verletzten Mann. Die Bergung gestaltete sich laut Polizei schwierig, da der Verunglückte in großer Tiefe lag. Trotz sofort eingeleiteter medizinischer Versorgung konnte er nur mit erheblichem Aufwand geborgen werden.

Blick von Zermatt auf die verschneiten Gipfel der Walliser Alpen mit dem Matterhorn. (Archivbild)
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Bei dem Opfer handelt es sich laut der Mitteilung der Kantonspolizei um einen 34 Jahre alten Mann aus Polen. Nach seiner Rettung wurde er mit dem Helikopter ins Spital nach Sitten geflogen. Dort erlag er noch am selben Abend seinen schweren Verletzungen. Unklar ist bislang, unter welchen Umständen der Mann in die Gletscherspalte gestürzt war. Ob er allein oder in Begleitung unterwegs war, ließen die Behörden offen.
Staatsanwaltschaft ermittelt zu den Unfallumständen
Fest steht, dass die Aufmerksamkeit anderer Bergsteiger entscheidend war: Sie hörten die Hilferufe, reagierten sofort und lösten damit die Rettungskette aus. Ohne dieses Eingreifen wäre die Auffindung und Bergung nach Einschätzung der Einsatzkräfte wesentlich schwieriger gewesen.
Die Walliser Staatsanwaltschaft hat nach Angaben der Polizei ein Verfahren eröffnet, um die genauen Ursachen des Absturzes zu klären. Dabei wird untersucht, ob äußere Faktoren wie die Beschaffenheit des Gletschers, die aktuelle Witterung oder mögliche Ausrüstungsprobleme eine Rolle gespielt haben.
Weitere Unfälle im Wallis: Mehrere Rettungseinsätze in kurzer Zeit
Laut der Kantonspolizei Wallis ereignete sich das Unglück im hochalpinen Gelände oberhalb von Zermatt, das besonders im Sommer zahlreiche Bergsteiger anzieht. Die Region rund um den Monte Rosa gilt als beliebtes Ziel für erfahrene Alpinisten.
In den vergangenen Wochen kam es dort zu mehreren schweren Zwischenfällen: Am 5. und 9. August verunglückten zwei Bergsteiger am Lagginhorn bei Saas-Grund tödlich, am 9. August starb zudem ein Alpinist am Bietschhorn. Bereits Ende Juli mussten am Lagginhorn vier Bergsteiger bei Sturm und Dunkelheit in einer spektakulären Nachtrettung geborgen werden. (jag)