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Herausforderung KlimawandelAnzahl der Hitzetoten bei Senioren steigt laut Studie stark an

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Hitze ist vor allem für ältere ein zunehmendes Gesundheitsrisiko (Archivbild)

Hitze ist vor allem für ältere ein zunehmendes Gesundheitsrisiko (Archivbild)

Der Klimawandel führt zu mehr Hitzewellen. Eine Bevölkerungsgruppe ist besonders vom Extremwetter gefährdet.

Eine Studie des UN-Umweltprogramms verdeutlicht die steigenden Risiken für ältere Menschen aufgrund von Hitzewellen infolge des Klimawandels. Seit den 1990er Jahren ist die Anzahl der jährlichen hitzebedingten Todesfälle unter Senioren um schätzungsweise 85 Prozent angestiegen.

UNEP-Exekutivdirektorin Inger Andersen betont, dass Hitzewellen neben Überschwemmungen zu den häufigsten und tödlichsten Auswirkungen des Klimawandels gehören. Sie warnt davor, dass vor allem die vulnerabelsten Mitglieder der Gesellschaft, insbesondere ältere Menschen, gefährdet sind.

Besonders ältere Menschen vom Klimawandel betroffen

Besonders ältere Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden oder in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, sind anfällig für hitzebedingte Gesundheitsprobleme, wie Atemwegs-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Zudem ist die Sterberate in dieser Gruppe erhöht.

Städte ohne ausreichende Grünflächen heizen sich während Hitzewellen besonders auf, was besonders ältere Bewohner betrifft. Laut dem Bericht leben derzeit etwa 57 Prozent der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten, mit einem erwarteten Anstieg auf 68 Prozent bis 2050.

Neben dem Anstieg von Hitzewellen in tropischen Regionen wie Indien, Pakistan, Ostchina und am Persischen Golf, steigt das Gesundheitsrisiko für ältere Menschen auch mit zunehmender Luftfeuchtigkeit, da dies die Wärmeabfuhr des Körpers beeinträchtigt.

Städte sollen grüner werden

Um den städtischen Wärmeinsel-Effekt zu reduzieren und die Folgen von Hitzewellen einzudämmen, schlägt der Bericht eine bessere städtische Planung vor, die mehr Grünflächen, Wasserflächen und Luftströmungskorridore beinhaltet.

Eine aktuelle Studie eines internationalen Forscherteams belegt die Auswirkungen der letzten Hitzewelle in Europa auf die Altersgruppe ab 65 Jahren, 88 Prozent der geschätzten Todesfälle von Ende Juni bis Anfang Juli entfielen demnach auf diese Altersgruppe. Europa war im Sommer 2022 der Kontinent mit der stärksten Erwärmung, wobei mehr als 60.000 Menschen an Hitze starben, wovon die Hälfte auf den Klimawandel zurückzuführen ist. (dpa)