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Uraltes Rätsel gelöst?Forscher will Atlantis vor Spaniens Küste entdeckt haben

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Die Blaue Höhle auf der Insel Bisevo.

Unterwasserlandschaften wie diese erinnern an den Mythos von Atlantis. (Symbolbild)

Spektakuläre Entdeckung vor Spaniens Küste: Ein Archäologe glaubt, Atlantis gefunden zu haben.

Der US-amerikanische Archäologe und Filmemacher Michael Donnellan hat nach eigenen Angaben vor der spanischen Küste bei Cádiz mögliche Überreste der legendären Stadt Atlantis entdeckt. Wie er laut der britischen Zeitung „Daily Mail“ erklärte, habe er über einen Zeitraum von acht Jahren Sonar- und LiDAR-Scans durchgeführt und dabei drei konzentrische, ringförmige Strukturen unter Wasser identifiziert.

Unterwasseraufnahmen zeigen ringförmige Strukturen und mögliche Zerstörungsspuren

Diese seien jeweils mehrere Hundert Meter breit und wiesen nach seinen Beschreibungen massive, gerade verlaufende Wände sowie rechtwinklige Kanten auf. Im Zentrum der Anlage befinde sich ein rechteckiger Felsblock, den Donnellan mit dem in Platons Schriften erwähnten Poseidon-Tempel in Verbindung bringt. „Es ist ein ‚perfektes Match‘ zu allem, was Platon beschrieben hat“, zitiert ihn die „Daily Mail“ zu den vor Cádiz entdeckten Strukturen.

Die Ergebnisse seiner acht Jahre langen Expedition stellte Donnellan auf dem „Cosmic Summit“ in North Carolina vor und präsentierte dort auch den Dokumentarfilm „Atlantica“ mit Unterwasseraufnahmen. Laut den Berichten sind darin Strukturen mit scharfkantigen Winkeln, glatten Oberflächen und gleichmäßig gestapelten Steinblöcken zu sehen. Die inneren Mauerringe seien demnach vollständig verschoben oder geborsten, was auf eine großflächige Zerstörung hindeute.

Forscher sieht Tsunami als Zerstörungsursache

Donnellan verwies in diesem Zusammenhang auf Hinweise, die auf einen Tsunami vor rund 11.600 Jahren schließen lassen könnten. Er habe die Positionen der einzelnen Elemente der Anlage exakt vermessen und kartiert. Die Daten sollen belegen, dass die Anlage aus mehreren konzentrischen Ringen besteht, die in gleichmäßigen Abständen zueinander stehen. Die gesamte Struktur liegt etwa zwei Meilen vor der Küste von Cádiz, in einem Gebiet, das historisch als Gades bezeichnet wurde.

Bezug zur platonischen Atlantis-Beschreibung und geografische Lage vor den Säulen des Herakles

Donnellan erklärte, dass die Position der entdeckten Strukturen in der Nähe der legendären Säulen des Herakles liege, die in Platons Überlieferung als Orientierungspunkt für die Lage von Atlantis genannt werden. 

Die Region um Cádiz sei bereits in der Antike als Gades bekannt gewesen und erfülle damit weitere geografische Details aus den Quellen. Donnellan sprach in diesem Zusammenhang von einer möglichen „Großen antiken atlantischen Kultur“, die in diesem Teil des Atlantiks existiert haben könnte. Seine Untersuchungsergebnisse und Aufnahmen sollen in den kommenden Monaten weiter ausgewertet werden.

Der Archäologe kündigte zudem an, die bisher gesammelten Daten weiteren Fachleuten zur Verfügung zu stellen, um die kartierten Strukturen vor Cádiz genauer zu untersuchen und ihre Herkunft zu klären.

Atlantis ist eine sagenumwobene Insel, die erstmals in den Dialogen „Timaeus“ und „Critias“ des griechischen Philosophen Platon um 360 v. Chr. erwähnt wird. Er beschrieb sie als hochentwickelte Seemacht, die angeblich „an einem einzigen Tag und in einer einzigen Nacht“ durch eine Naturkatastrophe im Meer versank. Über die tatsächliche Existenz von Atlantis gibt es bis heute keine wissenschaftlichen Belege, weshalb der Mythos immer wieder Anlass zu Spekulationen gibt. Zahlreiche Theorien verorten die Stadt an sehr unterschiedlichen Orten, darunter im Mittelmeer, im Atlantik oder sogar in der Karibik. Die Faszination für Atlantis hält sich bis heute und inspiriert Forscher wie Abenteurer gleichermaßen. (jag)