Am 14. Prozesstag um die gewaltsame Entführung weist die Angeklagte die Vorwürfe entschieden zurück. Dann wird es schmutzig.
„Absurde Situation“Christina Block empört sich über ihren Ex-Mann – und bringt plötzlich Geld ins Spiel

Christina Block geht vor Gericht in die Offensive.
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Im Prozess um die Entführung von zwei Kindern der Hamburger Millionärin Christina Block hat die 52-Jährige erneut ihre Unschuld beteuert. Gleichzeitig warf sie ihrem Ex-Mann am Mittwoch (1. Oktober) Lügen vor.
Auf schriftlich eingereichte Fragen des Anwalts von ihrem Ex-Mann Stephan Hensel versicherte sie, sie habe die Rückholaktion an Silvester 2023/24 weder in Auftrag gegeben noch gewollt. Die Lebensgefährtin von Gerhard Delling wies auch zurück, dass sie schon zuvor einen Entführungsversuch unternommen habe.
Christina Block weist alle Vorwürfe von sich
„Ich frage mich, wie viele Lügen Herr Hensel noch erzählen darf“, sagte die Angeklagte. In den vorangegangenen fünf Verhandlungstagen hatte Blocks Ex-Mann ausführlich Fragen beantwortet.
Auch das Thema Geld wurde plötzlich von der vierfachen Mutter angesprochen. Nachdem die Kinder bei ihm in Dänemark geblieben waren, habe Stephan Hensel „sofort“ Unterhalt von ihr verlangt, empörte sich Christina Block vor Gericht. Sie Situation sei „absurd“ gewesen. „Parallel versuchte er, auch in Deutschland von mir Unterhalt zu bekommen.“
Blocks Verteidiger moniert Verwendung von Handydaten
Die Verteidiger monierten die nach ihrer Ansicht rechtswidrige Verwendung von Handydaten in dem Prozess. Die vollständige inhaltliche Auswertung der Daten ohne richterliche Beschlagnahmeanordnung sei ein erheblicher Verfahrensverstoß, argumentierte der Verteidiger eines mitangeklagten Anwalts der Familie Block. Die Strafkammer bestätigte einen früheren Beschluss, mit dem sie die Kritik der Verteidigung zurückwies.
An Silvester 2023/24 waren der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter des geschiedenen Paars aus der Obhut des Vaters entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Die Rückholaktion soll von einer israelischen Sicherheitsfirma ausgeführt worden sein.
Nach wenigen Tagen mussten die Kinder aufgrund einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren. Christina Block ist angeklagt, die Aktion in Auftrag gegeben zu haben. Weil ihr Ex-Mann bei der Entführung an seinem Wohnort in Dänemark verletzt wurde, nimmt er am Prozess als Nebenkläger teil. (mbr/dpa)