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Im Hitzekessel der ErdeDie 11 heißesten Orte der Welt – Schwitzen bei über 50 Grad

Lesezeit 5 Minuten
Salt Flats im Death Valley National Park. Silhouette einer Frau, die die Aussicht genießt.

In manchen Regionen, wie im Death Valley, können Temperaturen von bis zu 57 Grad erreicht werden – im Schatten, sofern man einen findet. (Archivbild)

In Deutschland ist es im Sommer immer wieder sehr heiß – aber das ist nichts gegen die brutale Gluthitze an den 11 heißesten Orten der Erde.

In Deutschland gibt es immer wieder Sommer mit Temperaturen über 30 Grad, in manchen Regionen sogar fast 40 Grad. Dann herrscht wochenlang Hitze mit Trockenheit und Hitzewarnungen. Doch das ist fast wie ein laues Lüftchen im Vergleich zu diesen elf Orten.

Onslow (Australien): 50,7 Grad Celsius

Landschaftsansicht der Küstenstadt Onslow am Wasser in Westaustralien.

Postkarten-Idylle am Meer? Nicht täuschen lassen – Onslow hält mit 50,7 Grad Celsius den Hitzerekord Australiens.

Unsere erste Station auf der Reise in die Welt der extremen Hitze führt uns nach Australien. Genauer gesagt, in die abgelegene Küstenstadt Onslow im Bundesstaat Western Australia. Am 13. Januar 2022 wurde hier eine Temperatur von 50,7 Grad Celsius gemessen – damit stellte Onslow den nationalen Hitzerekord Australiens ein, der zuvor über 60 Jahre lang von Oodnadatta in South Australia gehalten wurde. Die Region ist bekannt für ihre Trockenheit und sengende Sonne, doch dieser Wert sprengte selbst die Erwartungen der Meteorologen.


Ouargla (Algerien): 51,3 Grad Celsius

Ouargla ist bekannt für seine Oasen, Dattelpalmen und traditionellen Lehmarchitekturen.

Ouargla ist bekannt für seine Oasen, Dattelpalmen und traditionellen Lehmarchitekturen. Doch die Sommer in der Region sind gnadenlos. (Archivbild)

Unsere nächste Station liegt tief in der Sahara-Wüste: die algerische Stadt Ouargla, ein historisches Handelszentrum am Rand der Sandmeere. Am 5. Juli 2018 wurde hier eine Temperatur von 51,3 Grad Celsius gemessen – laut Weltorganisation für Meteorologie der höchste offiziell bestätigte Wert in Afrika. In den engen Gassen der Stadt staut sich die Hitze, Schatten gibt es kaum, und selbst nachts sinken die Temperaturen oft nicht unter 35 Grad.


Joba (Oman): 51,6 Grad Celsius

Kamel in der Wüste von Sharqiya Sands im Sultanat Oman.

In der Gluthitze von Joba halten nur wahre Wüstenbewohner durch. (Symbolbild)

Weiter geht es ins Sultanat Oman, genauer gesagt nach Joba, einer abgelegenen Region im Landesinneren. Am 16. Juni 2021 wurde hier eine Temperatur von 51,6 Grad Celsius gemessen. Joba liegt fernab der Küste in einer trockenen, felsigen Wüstenlandschaft, in der sich die Hitze staut und kaum Wind für Abkühlung sorgt. Tagsüber brennt die Sonne gnadenlos vom Himmel, und selbst nachts sinken die Temperaturen oft kaum unter 40 Grad. Wer hier unterwegs ist, weiß: Ohne ausreichenden Sonnenschutz und Wasser wird es lebensgefährlich.


Mexicali (Mexiko): 52,0 Grad Celsius

Mexicali Grenze

Mexicali gehört zu den heißesten dauerhaft bewohnten Städten der Welt. (Archivbild)

Unsere Reise führt weiter nach Nordmexiko, in die Grenzstadt Mexicali im Bundesstaat Baja California. Am 28. Juli 1995 wurden hier 52,0 Grad Celsius gemessen. Mexicali liegt in einem trockenen Becken am Colorado River, direkt an der Grenze zu Kalifornien. Die Sommer sind extrem heiß, oft windstill, mit glühender Sonne, die den Asphalt aufheizt. Trotz dieser Bedingungen leben über eine Million Menschen in der Region – mit Klimaanlagen als überlebenswichtigem Standard. 


Ahvaz (Iran): 53,7 Grad Celsius

Blick auf die Ufer des Flusses Karun in Ahvaz.

Ahvaz leidet Jahr für Jahr unter Hitzewellen, Sandstürmen und Smog – und bleibt dennoch ein wirtschaftliches Zentrum der Region. (Archivbild)

Im Südwesten des Irans liegt die Millionenstadt Ahvaz. Mit über 1,3 Millionen Einwohnern gehört sie zu den größten Metropolen des Landes – und zu den heißesten. Am 29. Juni 2017 wurde hier eine Temperatur von 53,7 Grad Celsius gemessen, eine der höchsten je in Asien registrierten Werte. Besonders belastend: Die enorme Hitze trifft auf hohe Luftfeuchtigkeit, was zu einer extremen gefühlten Temperatur führt. In manchen Sommern liegt der Hitzeindex bei über 60 Grad. 


Turbat (Pakistan): 53,7 Grad Celsius

Ein Hirte mit einer Schafherde.

Mitten in der Hitze von Turbat: Wo selbst bei über 53 Grad der Alltag weitergeht – auch für Mensch, Ziege und Schaf. (Symbolbild)

Wir bleiben in Asien: In Turbat, einer Stadt im Südwesten Pakistans, nahe der Grenze zum Iran, wurden am 28. Mai 2017 53,7 Grad Celsius gemessen. Die Stadt liegt in der Provinz Belutschistan, einer ohnehin trockenen und unwirtlichen Region, in der Wasser knapp und Vegetation spärlich ist. Trotz der lebensfeindlichen Bedingungen leben hier über 200.000 Menschen. Der Hitze-Rekord von 2017 sorgte international für Aufsehen – und machte Turbat zu einem Symbol für die wachsenden Herausforderungen durch extreme Temperaturen im globalen Süden.


Basra (Irak): 53,9 Grad Celsius

Ein irakischer Soldat steht während der Feierlichkeiten zum Waffenstillstand zwischen Israel und Iran in der südirakischen Stadt Basra Wache.

Extreme Hitze und Spannung: Soldat im Abendlicht in Basra, einer der heißesten Städte der Welt. (Archivbild)

Basra, die Metropole mit über zwei Millionen Einwohnern, liegt im fruchtbaren Shatt-al-Arab-Delta – eigentlich ein Ort mit viel Wasser, Dattelpalmen und Schilfgürteln. Doch im Sommer wird selbst dieses grüne Band zu einem Glutofen: Am 22. Juli 2016 wurden in Basra 53,9 Grad Celsius gemessen – einer der höchsten bestätigten Werte weltweit. Die Kombination aus extremen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung macht Basra regelmäßig zur Hitzefalle. Trotz allem: Das Leben in der Stadt geht weiter – mit Stromausfällen, klimatisierten Gebetsräumen und einer Bevölkerung, die gelernt hat, mit der Hitze zu überleben.


Mitribah (Kuwait): 53,9 Grad Celsius

Landstraßen inmitten von Dattelpalmenplantagen.

Ruhig wirkt die Landschaft – doch Mitribah in Kuwait zählt mit 53,9 Grad zu den heißesten Orten der Erde. Schatten? Absolute Mangelware. (Archivbild)

Wir erreichen Mitribah, eine abgelegene Wetterstation im Norden Kuwaits, nahe der irakischen Grenze. Am 21. Juli 2016 wurde hier eine Temperatur von 53,9 Grad Celsius gemessen – und von der Weltorganisation für Meteorologie offiziell bestätigt. Damit zählt Mitribah zu den heißesten Orten der Welt, nicht nur im Nahen Osten. Die Umgebung ist flach, trocken, nahezu vegetationslos – ideale Bedingungen für eine regelrechte Hitzefalle. Übrigens: Auch die kuwaitischen Orte Sulaibya und Al Jahra verzeichneten in den letzten Jahren Temperaturen über 52 Grad.


Tirat Tsvi (Israel): 54,0 Grad Celsius

Junge israelische Männer laufen an einem sehr heißen Tag zum Meer.

Wenn die Temperaturen in Tirat Tsvi auf über 50 Grad steigen, suchen auch die Einheimischen Abkühlung – am nahegelegenen Toten Meer. (Symbolbild)

Tirat Tsvi in Israel hält mit 54,0 Grad Celsius einen der höchsten offiziell gemessenen Lufttemperatur-Rekorde des Nahen Ostens. Diese Temperatur wurde am 21. Juni 1942 registriert und gilt als eine der extremsten jemals in der Region dokumentierten Werte. Die Gegend ist geprägt von trockenen, wüstenähnlichen Bedingungen, die perfekte Voraussetzungen für solche extremen Hitzeperioden schaffen. Trotz der extremen Temperaturen ist das Gebiet teils landwirtschaftlich genutzt und bewohnt.


Kebili (Tunesien): 55,0 Grad Celsius

Die Debabcha-Zone in Souk Al-Ahad im Gouvernement Kebili.

Kebili – eine Oasenstadt mitten in der tunesischen Sahara, geprägt von endlosen Sanddünen und einsamen Palmen. (Archivbild)

Kebili ist eine der ältesten Oasen Tunesiens. Die Stadt liegt mitten in der Sahara und ist bekannt für seine extremen Temperaturen. Am 7. Juli 1931 wurden hier offiziell 55,0 Grad Celsius gemessen – einer der höchsten je registrierten Werte Afrikas. Die Stadt ist von Wüste und trockener Steppe umgeben und hat eine lange Tradition als Oasenstadt mit fruchtbaren Dattelpalmenhainen. Trotz der Hitze leben hier mehrere Tausend Menschen, die sich mit der gnadenlosen Sonne und den trockenen Bedingungen arrangiert haben.

Furnace Creek (Ranch), Kalifornien (USA): 56,7 Grad Celsius

Einfahrt zum Furnace Creek Ranch im Death Valley National Park, Kalifornien.

Eingang zur Furnace Creek Ranch im Death Valley – Heimat des heißesten offiziell gemessenen Ortes der Erde. (Archivbild)

Unsere Reise endet in Furnace Creek im Death Valley in Kalifornien. Hier wird der Name Programm: Mit offiziell gemessenen 56,7 Grad Celsius gilt dieser Ort als der heißeste der Erde. Die Landschaft ist geprägt von kargen Felsformationen, Salzebenen und Sanddünen. Trotz der lebensfeindlichen Bedingungen leben hier einige wenige Menschen, die sich an die extremen Temperaturschwankungen und die sengende Hitze angepasst haben – meist als Ranger oder in Tourismusbetrieben. Furnace Creek gilt als Inbegriff der Hitzefalle auf unserem Planeten.