Bei der Geburt wog Marie kaum mehr als ein Päckchen Butter. Drei Monate später gilt sie als Wunder – wie geht es dem winzigen Baby heute?
NiederbayernWinziges Baby mit 265 Gramm in Passau geboren

Etwas mehr als ein Päckchen Butter wog die kleine Marie, als sie im Februar zur Welt kam. Seitdem ist das Kind gut gewachsen.
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Ein winziges Baby mit einem Gewicht von 265 Gramm ist im bayerischen Passau geboren worden. Die kleine Marie kam bereits im Februar schon in der 26. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt auf die Welt, wie die Kinderklinik Dritter Orden mitteilte.
Etwas mehr als eine Packung Butter wog das Mädchen aus dem Landkreis Passau bei der Geburt - das ist auch weltweit etwas Besonderes. Im internationalen Register der kleinsten überlebenden Frühgeborenen liege das Kind auf Platz 14, heißt es in der Mitteilung. Viele Babys kommen mit 3 oder gar 4 Kilogramm auf die Welt.
Baby Marie ist ein winziges Wunder
„Für uns ist dieses Mädchen ein kleines Wunder, da es dem Kind ausgezeichnet geht, es das Gewicht nun bereits mehr als vervierfacht hat und auch schon alleine trinkt“, sagt Chefarzt Matthias Keller.

Chefarzt Matthias Keller spricht von einem kleinen Wunder. Inzwischen gehe es dem Kind ausgezeichnet, das Gewicht habe sich mehr als vervierfacht.
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„Bei einem solch niedrigen Geburtsgewicht ist die absolute Grenze des medizinisch und pflegerisch Machbaren erreicht. Allein das Material zum Beispiel für Blutentnahmen oder für die Unterstützung der Atmung ist für diese Größe nicht verfügbar.“ Zudem könne jede kleine Veränderung lebensbedrohliche Komplikationen auslösen, etwa ein Wassertropfen in den Schläuchen zur Unterstützung der Atmung.
Extrem niedriges Geburtsgewicht
Laut dem Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ liegt ein Fall von extremer Frühgeburt vor, wenn das Geburtsgewicht unter 1.000 Gramm beträgt. Durch medizinische Fortschritte haben sich in den vergangenen Jahren die Überlebenschancen dieser besonders kleinen Babys deutlich erhöht. So kamen im Jahr 2020 in Deutschland insgesamt 1.071 Kinder mit einem Gewicht von unter 500 Gramm lebend zur Welt – eine Zahl, die noch vor wenigen Jahrzehnten kaum vorstellbar gewesen wäre.
Marie wird nach Angaben der Kinderklinik weiterhin medizinisch betreut. Das Klinikum Passau verfügt über ein Perinatalzentrum Level 1 – die höchste Versorgungsstufe für Früh- und Neugeborene. Dort arbeiten spezialisierte Teams aus Neonatologie, Geburtshilfe und Kinderchirurgie rund um die Uhr zusammen, um selbst extrem kleine Frühchen wie Marie optimal zu versorgen. Auch nach der Entlassung erhalten viele dieser Kinder noch über Monate eine engmaschige Nachsorge. (jag/dpa)