Vor Madeira stoppte die französische Marine ein Schnellboot und fand Kokain an Bord – geschätzt über 128 Millionen Euro Wert.
Anti-Drogen-JagdMarine beschlagnahmt 2,4 Tonnen Kokain mit Waffengewalt

Bewaffneter Marineangehöriger auf Streife auf See. (Symbolbild)
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Die französische Marine hat in der vergangenen Woche vor der portugiesischen Inselgruppe Madeira ein Schnellboot mit 2,4 Tonnen Kokain an Bord aufgebracht. Wie die Seepräfektur für den Atlantik am Dienstag mitteilte, musste dabei Waffengewalt angewendet werden, um das Boot zu stoppen. Das berichtet „Le Parisien“.
Frankreichs Behörden fangen „Go-Fast“-Boot in nächtlicher Aktion ab
Die französische Anti-Drogen-Behörde (Ofast) hatte die Marine um Unterstützung gebeten, um ein sogenanntes „Go-Fast“-Boot abzufangen, das mit verdächtigen Ballen beladen war. Der Zugriff erfolgte in der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober unter Einsatz eines Seeüberwachungsflugzeugs, einer Fregatte mit Hubschrauber sowie eines Flugzeugs der Zollküstenwache.
„Der Einsatz von Waffengewalt war notwendig, um das Go-Fast zu immobilisieren, da es sich weigerte, zu gehorchen“, erklärte die Präfektur. Die Einsatzkräfte mussten auf die Motoren des Bootes schießen, um es zum Anhalten zu zwingen. Die Besatzung wurde festgenommen; zur Nationalität der Personen wurden keine Angaben gemacht.
Kokain im Wert von 128 Mio. Euro beschlagnahmt
Insgesamt wurden 2.373 Kilogramm Kokain mit einem geschätzten Marktwert von mehr als 128 Millionen Euro sichergestellt. Die Operation wurde laut Seepräfektur in Koordination mit amerikanischen und britischen Polizeibehörden sowie „in Zusammenarbeit mit den zivilen und militärischen Behörden Portugals und Spaniens“ durchgeführt.
In der EU wurden 2023 nach Angaben der EU-Drogenagentur 419 Tonnen Kokain sichergestellt – ein neuer Höchstwert, der seit sieben Jahren stetig steigt. Die Behörde bewertet Kokain weiterhin als in nahezu allen Mitgliedsstaaten leicht verfügbar und verweist auf neu genutzte Routen über kleinere Häfen. Der expandierende Handel verschärft laut EU-Drogenbericht die Lage der organisierten Kriminalität in Europa deutlich. Französische Medien wie „Le Parisien“ berichten, dass Staaten als Reaktion verstärkt See- und Luftüberwachung einsetzen. (jag)

