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6.500 Passagiere gestrandetDrohnensichtungen in München – Was wir wissen und was nicht

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Polizei und Feuerwehr sind nach Drohnensichtungen und Flugausfällen am Flughafen München im Einsatz.

Polizei und Feuerwehr sind nach Drohnensichtungen und Flugausfällen am Flughafen München im Einsatz.

Nachdem Menschen von Drohnensichtungen berichten, kommt es am Flughafen München in der Nacht erneut zu Flugausfällen.

Rund 6.500 Passagiere sind in der Nacht zu Samstag am Flughafen München gestrandet, nachdem von Drohnensichtungen die Rede war. Der Flugbetrieb wurde gegen 21:30 Uhr vorsorglich eingeschränkt und mittlerweile bis auf Weiteres eingestellt. Der Betrieb soll am frühen Samstagmorgen wieder aufgenommen werden.

Was wir wissen:

Ablauf:

  1. Erste Meldungen über Drohnensichtungen in der Nähe des Flughafens kamen am Abend. In der Nacht bestätigte die Bundespolizei zwei Drohnensichtungen am Flughafen im Bereich der Nord- und der Südbahn.
  2. Die Deutsche Flugsicherung sperrte daraufhin die Start- und Landebahnen.
  3. Die Polizei (Bundes- und Landespolizei) durchsuchte Gelände und Luftraum, auch mit Polizeihubschrauber – ohne Erfolg.

Betroffene Flüge:

  1. Insgesamt 81 Flüge waren betroffen.
  2. 12 Flüge wurden gestrichen.
  3. 23 Flüge mussten nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet werden
  4. 46 Starts wurden annulliert

Passagiere:

  1. Rund 6.500 Reisende waren von den Einschränkungen betroffen.
  2. Für sie wurden über Nacht in den Terminals Feldbetten bereitgestellt.
  3. Der Flughafen stellte Decken, Getränke und Snacks bereit.

Vergleichsfälle:

  1. Störungen mit Drohnen an den Flughäfen hierzulande haben nach Angaben der Deutschen Flugsicherung deutlich zugenommen. Am Flughafen München hatte es bis August 6 Sichtungen gegeben. Bereits am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag wurde der Flugbetrieb am zweitgrößten deutschen Flughafen nach Drohnensichtungen empfindlich gestört.
  2. In Schleswig-Holstein wurden vergangene Woche Drohnen über kritischer Infrastruktur gesichtet; die Staatsanwaltschaft ermittelt.
  3. Auch in Dänemark kam es zuletzt mehrfach zu Störungen des Luftverkehrs durch Drohnen.
  4. Laut Deutscher Flugsicherung haben Drohnenstörungen in Deutschland 2025 stark zugenommen (144 Fälle bis Ende August, im Vorjahr 113, 2023 noch 99).

Was wir nicht wissen:

Gefahrenlage: 

  1. Noch ist nicht bestätigt, ob eine konkrete Gefahr für den Flugverkehr bestand oder ob es sich um vereinzelte Sichtungen ohne unmittelbare Bedrohung handelte.

Technische Abwehrmaßnahmen:

  1. Unklar bleibt, ob am Flughafen München derzeit Systeme zur Drohnendetektion im Einsatz sind oder ob lediglich auf Sichtmeldungen reagiert wurde.

Zusammenhang mit anderen Fällen: 

  1. Offen ist, ob es eine Verbindung zwischen den Drohnensichtungen in München, Schleswig-Holstein oder Dänemark gibt. (dpa)