WettermodellDWD erwartet heftige Unwetter mit mehr als 300 Litern Regen – Hochwasser möglich

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Eine Gewitter-Superzelle wirft am Himmel Blitze und bringt starke Regenfälle mit sich. (Archivbild)

In Deutschland soll es in den kommenden Tagen schwere Unwetter geben. Vor allem in der Nähe der Alpen wird mit fast 180 Litern pro Quadratmeter gerechnet. In Köln könnte in wenigen Tagen so viel Regen fallen wie im November des Vorjahres. (Archivbild)

Bis Mitte November ist Dauerregen angesagt. Die Wettermodelle prognostizieren teils enorme Regenmengen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet bis Mitte November Dauerregen und teilweise heftige Unwetter über weiten Teilen Deutschlands. Das DWD-Wettermodell ICON prognostiziert bis Ende kommender Woche örtlich mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Tagen. Durch den anhaltenden Regen besteht Hochwassergefahr.

Am schlimmsten trifft es laut ersten Prognosen den Süden Deutschlands. In Alpennähe und insbesondere in der Region um den Bodensee werden Regenmengen erwartet, die sonst teilweise nicht mal in zwei Monaten fallen. In der Spitze wird mit mehr als 320 Litern pro Quadratmeter in nur fünf Tagen gerechnet. Auch in Köln und der Region wird Dauerregen erwartet.

Unwetter Deutschland: DWD erwartet Starkregen und Unwetter – Hochwassergefahr im Süden

Besonders stark könnten die Unwetter ab kommendem Montag (13. November) werden. In der Alpenregion werden in nicht mal fünf Tagen mehr als 300 Liter pro Quadratmeter erwartet, örtlich können die Regenmengen noch deutlich höher liegen. In der Region um Friedrichshafen am Bodensee, die am heftigsten getroffen werden soll, soll mehr Regen fallen als in den vergangenen vier Wochen zusammengenommen.

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Aufgrund der wiederkehrenden Unwetter und starken Regenfälle könnten Flüsse und Seen über die Ufer treten. „Hochwasser könnte [in den Alpen und im Schwarzwald] ein Thema werden“, schreibt der Wetterdienst Kachelmannwetter auf X. Wettermodelle geben erste Prognosen ab, sind aber noch keine genauen Vorhersagen für die kommenden Tage.

Beim kürzlich aufgetretenen Orkantief Emir, auch als Ciarán bekannt, lagen die Wettermodelle und -vorhersagen allerdings deutlich unter den später gemessenen Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als 200 km/h. Auch die Wellenhöhen von mehr als 20 Metern waren so nicht erwartet worden.

Unwetter in Deutschland: Starke Regenfälle in Köln und der Region – nächster Sturm nach Emir

In Köln und der Region wird in den kommenden Tagen ebenfalls mit Dauerregen gerechnet. Vor allem im Osten Kölns und im Rheinisch-Bergischen Kreis könnte in etwa so viel Regen fallen wie im November des Vorjahres zusammengenommen. Das DWD-Wettermodell zeigt in der Spitze 58 Liter pro Quadratmeter bis zum 16. November an – im gesamten November 2022 waren es 63,4 Liter.

In den vergangenen Wochen hatten mehrere Unwetter Köln und die Region heimgesucht, Sturmtief Emir verursachte erst Anfang November ein Chaos bei der Deutschen Bahn. Im Sommer war unter anderem eine Gewitter-Superzelle mit mehr als 10.000 gemessenen Blitzen über Nordrhein-Westfalen hinweggezogen.

Unwetter Europa: Bombenzyklon und Medicane verursachen Rekord-Regenmengen und starke Orkanböen

Über Europa ziehen seit Monaten schwere Unwetter hinweg. Die durch den Klimawandel stark angestiegenen Meerestemperaturen begünstigen Sturmtiefs und Gewitter mit bisher ungeahntem Ausmaß. So fielen in den Alpen im Sommer in nur wenigen Tagen neue Rekordregenmengen von mehr als 450 Litern. In der Lagunenstadt Venedig bildete sich eine seltene Wasserhose.

Anfang September hatte Sturmtief Daniel in Griechenland ganze Landstriche überschwemmt, Wetterstationen zeichneten in wenigen Tagen mehr als 1000 Liter pro Quadratmeter auf. Daniel entwickelte sich über dem Mittelmeer zu einem Hurrikan, der die Küste Libyens traf und die Stadt Darna völlig verwüstete. (shh)

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