Experiment in HarzgerodeEisige Kälte lässt heißes Wasser schockgefrieren

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Experiment gelungen: Torben Brehme fotografierte sich und das gefrierende Wasser mit Selbstauslöser.

Experiment gelungen: Torben Brehme fotografierte sich und das gefrierende Wasser mit Selbstauslöser.

Harzgerode – Ein besonderes Experiment ist Torben Brehme aus Harzgerode in Sachsen-Anhalt gelungen. „Bei Werten um minus 20 Crad nahm ich heißes Wasser in einer Tasse, kippte es schnell aus und hielt dies mit Hilfe des Selbstauslösers meiner Kamera fest“, beschreibt der junge Harzgeröder. Die Folge: Das Wasser gefriert sofort und es bildet sich eine Schneewolke - ähnlich wie bei einer Beschneiungsanlage. Torben Brehme: „Dieses Experiment benötigt extreme Tiefstwerte und gelingt sehr selten in unserer Region.“

Kurioses Phänomen

Der Grund für das Paradoxon, warum heißes Wasser schneller gefriert als kaltes, ist übrigens noch nicht abschließend geklärt. Man nennt diesen Effekt auch Mpemba-Effekt. Er beschreibt folgendes Phänomen: Zwei identische offene Behälter werden mit derselben Menge Wasser gefüllt. Die eine Flüssigkeit ist wärmer als die andere. Dann werden beide gleichzeitig unter identischem Druck und derselben Umgebungstemperatur abgekühlt - etwa im Kühlschrank oder im Winter im Freien. Die Temperatur des wärmeren Wasser sinkt dann schneller und gefriert deutlich früher als die zuvor kältere Flüssigkeit.

Verschiedene Theorien

Eine Erklärung für das Paradoxon ist, dass heißes Wasser - wenn es offen aufbewahrt oder in die Luft geworfen wird - schneller verdunstet, dadurch die Menge insgesamt rapider abnimmt als bei kaltem Wasser und somit auch schneller gefrieren kann. Außerdem gibt es noch die Theorie, dass in warmem Wasser die Salze, die das Gefrieren behindern, ausfallen. Wer eine bessere Erklärung hat, kann sich zum Beispiel bei der britischen Royal Society of Chemistry melden. Diese hatte einen entsprechenden Wettbewerb veranstaltet - der allerdings auch keine endgültige Lösung für das Problem gebracht hat. (mz/iku)

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