Waldbrände am Grand Canyon haben eine historische Lodge und weitere Gebäude zerstört. Berichte über Tote oder Verletzte gibt es nicht.
Waldbrände im NationalparkFeuer am Grand Canyon zerstören historische Gebäude

Über dem Grand Canyon steht der dichte Rauch mehrerer Waldbrände.
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Am Grand Canyon im Westen der USA sind Waldbrände ausgebrochen. Der Nationalpark, der die spektakuläre Schlucht umgibt, ist von mehreren Feuern betroffen. Eines von ihnen zerstörte nun eine historische Lodge. Die Grand Canyon Lodge war die einzige Unterkunft im Nordbereich des Parks und war fast 100 Jahre alt. Die Parkverwaltung zeigt sich auf der eigenen Website „erschüttert“ vom Verlust dieser Stätte. Alle Mitarbeiter und Gäste waren demnach rechtzeitig evakuiert worden.
Auch die Gouverneurin des Staates Arizona, in dem der Grand Canyon liegt, drückte im Onlinedienst X ihr Bedauern aus. Sie dankte den Kräften der Feuerwehr. Neben der Lodge fielen auch ein Besucherzentrum, eine Tankstelle, Verwaltungsgebäude und Unterkünfte für Mitarbeitende den sich rasch ausbreitenden Flammen zum Opfer, wie US-Medien am Sonntag unter Berufung auf die Parkleitung berichteten.
Zwei Brände, bekannt als White Sage Fire und Bravo Dragon Fire, wüten derzeit in der Region – letzterer erreichte die Lodge. Das Feuer war zunächst als kontrollierte Verbrennung eingestuft worden, musste den Berichten zufolge jedoch wegen seiner schnellen Ausbreitung schließlich aktiv bekämpft werden.
Nationalpark von mehreren Bränden betroffen
Der Bravo-Dragon-Brand hat bislang rund 2000 Hektar erfasst: eine Fläche etwa so groß wie 2800 Fußballfelder. Das deutlich größere White Sage Fire nördlich davon, nahe der Gemeinde Jacob Lake, erstreckt sich inzwischen über mehr als 7700 Hektar, vergleichbar mit einem Zehntel der Fläche Berlins.
Durch den Waldbrand stand auch eine Wasseraufbereitungsanlage in Flammen – es wurde Chlorgas freigesetzt, was zur Evakuierung von Feuerwehrleuten und Wandernden aus dem Canyon führte. Der Nordrand des Parks war bereits am Donnerstag vorsorglich evakuiert worden.
Jährlich besuchen Millionen Menschen den Grand-Canyon-Nationalpark, die meisten von ihnen den bekannteren Südrand. Der Nordrand ist in der Regel nur saisonal geöffnet. Es gibt mehrere Waldbrände an verschiedenen Stellen des Parkgebiets. Die Feuer wurden laut Parkverwaltung durch Blitzschlag ausgelöst. Die Behörden warnten bei starkem Rauch in der Region davor, das Haus zu verlassen. (dpa / red)