Flugzeuge angefunktMann irritiert Piloten mit gefährlichen Anweisungen

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(Symbolbild)

Berlin – Obwohl der Flugverkehr am Berliner Flughafen aufgrund der Corona-Krise stark eingebrochen ist, herrschte in den letzten Monaten große Unsicherheit. Grund war ein Berliner, der über Funk realitätsnahe Anweisungen an Piloten von Flugzeugen und Hubschraubern gegeben und so den Luftverkehr gefährdet haben soll.

Die Fluganweisungen sollen im vergangenen halben Jahr „immer professioneller“ gewirkt haben, teilte die Polizei am Freitag mit. Sie hätten so „gefährliche Flugmanöver“ auslösen können.

Bundespolizei setzte Spezialisten vom Flugdienst ein 

Die Polizei fasste den 32-jährigen Mann in der Nacht zu Freitag in Berlin-Köpenick auf frischer Tat und nahm ihn fest. Die Entfernung von dort zum Berliner Flughafen beträgt etwas mehr als zehn Kilometer.

Der Mann soll mehrfach über Funk Kontakt zu Passagier- und Transportflugzeugen sowie dem gemeinsamen Hubschrauber der Bundespolizei und der Berliner Polizei aufgenommen haben. Zur Aufklärung der Taten setzte die Bundespolizei Spezialisten vom Flugdienst und der technischen Aufklärung ein, die Bundesnetzagentur unterstützte dabei.

Zwei Funkgeräte bei Mann gefunden

Bei dem Mann wurden zwei Funkgeräte, die die entsprechenden Frequenzen aufwiesen, gefunden. Die Geräte wurden als Beweise beschlagnahmt. Die Polizei twitterte die Mitteilung mit dem Hinweis: „Für alle, die uns in letzter Zeit nach Einsätzen unseres Polizeihubschraubers in Köpenick fragten. Eine nicht alltägliche Festnahme.“ Ermittelt wird wegen des dringenden Verdachts des mehrfachen Gefährlichen Eingriffs in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr.

BER Flieger

Ein Flugzeug A 320 Neo der Fluggesellschaft easyJet rollt einen Tag nach der Eröffnung vom Terminal 1 zum Start in Richtung London-Gatwick.

Terminal 5 am BER wird geschlossen

Wegen der eingebrochenen Passagierzahlen schließt am BER das Terminal 5, der frühere Flughafen Schönefeld, vorübergehend ab dem 23. Februar. Flüge werden dann nur noch über das neue Hauptterminal T1 abgewickelt, wie die Flughafengesellschaft (FBB) am Freitag mitteilte.

Mit der Maßnahme spart die finanziell angeschlagene Gesellschaft eigenen Angaben zufolge rund 25 Millionen Euro im Jahr. Schon länger war klar, dass das T5 vorübergehend schließen soll. Ein genaues Datum gab es aber noch nicht. Auch das neu gebaute Terminal T2, direkt neben dem Hauptterminal, bleibe weiterhin geschlossen und werde erst in Betrieb genommen, wenn die Passagierzahlen wieder stiegen, hieß es.

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In der Corona-Krise waren die Fluggastzahlen stark zurückgegangen. „Wir gehen für 2021 von rund 10 Millionen Passagieren aus, die wir sicher und bequem im Terminal 1 abfertigen können“, teilte Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup mit. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2019 wurden an den Berliner Flughäfen mehr als 35 Millionen Fluggäste abgefertigt. (mbr/dpa)

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