„Freiheit und Selbstbestimmung“AfD-Chefin Alice Weidel lobt Twitter-Änderungen von Elon Musk

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Alice Weidel spricht im Bundestag.

Alice Weidel spricht im Bundestag. (Archivbild)

„Gut für die Meinungsfreiheit in Deutschland“ – AfD-Parteichefin Alice Weidel befürwortet Elon Musks Kurswechsel auf Twitter.

AfD-Parteichefin Alice Weidel hat sich positiv über den Twitter-Kurswechsel nach der Übernahme des sozialen Netzwerks durch Tech-Unternehmer Elon Musk geäußert. „Seit Elon Musk Twitter übernommen hat, kann auf Twitter wieder offener für Freiheit und Selbstbestimmung eingetreten werden“, sagte Weidel der „Rheinischen Post“. „Das ist gut für die Twitter-Blase - und letztlich für die Meinungsfreiheit in Deutschland.“

Alice Weidel: Musks Übernahme tue Twitter und Meinungsfreiheit gut

Auf Twitter spalten sich dazu die Reaktionen. Einige Nutzerinnen und Nutzer der Kurznachrichtenplattform stimmen der AfD-Politikerin zu. „Es gibt also doch noch Politiker mit normal arbeitendem Hirn im BRD-Bundestag. Beruhigend“, twittert eine Person. Weidel habe doch recht, schreiben einige. Ein Nutzer schreibt, dass er ihr in dem Zusammenhang zustimme: „So lange man faktenbasiert argumentiert und Twitter die Überprüfungsfunktion behält, bin ich auch für Diskussionen mit Parteien des rechten Lagers.“

Andererseits kommentieren auch viele Nutzerinnen und Nutzer gegen Weidels Aussage. So berichtet eine Person: „Meinungsfreiheit? Ich wurde gesperrt, weil ich zum Thema ‚Kinderschänder‘ ein Körperteil beim Namen nannte.“ Überraschend sei die Nachricht nicht. Es sei klar gewesen, dass Weidel diese Meinung habe. Sie habe „den Schuss mal wieder nicht gehört“. Einige machen sich auch über diese Aussage lustig und fragen, ob es Satire sei. Ein Nutzer schreibt so: „Bei uns kann doch jeder sagen, wie Scheiße er die AfD findet. Da brauch es doch kein Musk.“

Der Multimilliardär hatte die Übernahme im Oktober als Aktion zur Stärkung der Redefreiheit dargestellt. Kritiker befürchten jedoch eine weitere Verrohung der Internetplattform und sorgen sich, dass der Eigentümerwechsel zur ungezügelteren Verbreitung von Hassbotschaften, Hetze und Desinformation führen könnte. Twitter entsperrte unter Musks Ägide beispielsweise den Account des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Trump war nach Sympathiebekundungen für Anhänger, die am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington gestürmt hatten, von der Plattform verbannt worden.

Elon Musk sucht neuen Twitter-Chef

Jüngst gab es auch viel Kritik, weil Musk - trotz seines immer wieder betonten Bekenntnisses zur Redefreiheit - zunächst einen automatisierten Account zur Nachverfolgung seines Privatjets und später zeitweise auch die Nutzerkonten einiger US-Journalisten sperren ließ. Musk kündigte zuletzt zwar an, als Twitter-Chef zurücktreten - allerdings erst, wenn ein Nachfolger gefunden ist. Twitter-Nutzer hatten sich zuvor in einer von Musk initierten Umfrage mehrheitlich für seinen Rücktritt ausgesprochen.

Es deutet derzeit allerdings wenig darauf hin, dass Musk zügig einen geeigneten Kandidaten für den Job findet oder schon gefunden hat. Als Eigentümer dürfte er ohnehin in jedem Fall großen Einfluss auf die Online-Kommunikationsplattform behalten, die Unternehmen, Regierungen, Behörden, Politiker und andere Prominente auf der ganzen Welt für ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen. (riku/dpa)

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