Heiratsantrag abgelehntMann tötet Frau vor Universität in Ägypten

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Den Durchgang zwischen der Sultan-Hassan-Moschee und der ar-Rifa'i-Moschee nahe der Universität in Kairo.

Kairo – Offenbar wegen eines abgelehnten Heiratsantrags soll ein Mann in Ägypten eine Studentin vor ihrer Universität erstochen haben. Sie habe seine Gesuche mehrfach abgelehnt, teilte die Staatsanwaltschaft am späten Mittwochabend nach der brutalen Tat in Mansura im Norden mit. Mehr als 20 Augenzeugen - darunter Studenten, Sicherheitsleute und Verkäufer aus Geschäften in der Nähe - hätten den Mord beobachtet. Verwandte und Freunde des Opfers hätten erklärt, dass der Mann sie bedrängt und gezwungen habe, seinen Antrag anzunehmen.

In sozialen Medien wurde ein Video der Tat verbreitet. Darin ist ein junger Mann zu sehen, der die am Boden liegende Frau tötet - bei Tageslicht auf einer belebten Straße vor dem Eingang der Universität. Kurz darauf nehmen Passanten ihn in ihre Gewalt. Auf dem Handy des mutmaßlichen Täters fanden Ermittler laut Staatsanwaltschaft Nachrichten, in denen er der Frau droht, sie zu töten. Er wurde festgenommen und muss sich vor Gericht verantworten.

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In Ägypten kommt es immer wieder zu Diskriminierung von und teils brutaler Gewalt gegen Frauen. Laut einer von den Vereinten Nationen geleiteten Studie von 2017 meinen 90 Prozent der Männer in Ägypten, dass Frauen Gewalt hinnehmen sollten, um die Familie „zusammenzuhalten“. Generationen ägyptischer Frauen und Mädchen hätten unter Gewalt gelitten, hatte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, vergangenes Jahr gesagt. Darunter seien häusliche und sexuelle Gewalt, Vergewaltigung in der Ehe und sogenannten „Ehren“-Verbrechen oder „Jungfräulichkeits-Tests“.

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