Entfremdet von FamilieHermès-Erbe will 51-jährigen Gärtner adoptieren – und ihm Milliarden vererben

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Ein Erbe des Hermès-Handtaschenimperiums will Berichten zufolge seinen ehemaligen Gärtner adoptieren.

Ein Erbe des Hermès-Handtaschenimperiums will Berichten zufolge seinen ehemaligen Gärtner adoptieren. (Symbolbild)

Die Pläne sorgen für Ärger bei einer Stiftung, die eigentlich den Nachlass des milliardenschweren Hermès-Erben bekommen sollte. 

Ein Erbe des Hermès-Handtaschenimperiums hat übereinstimmenden Medienberichten zufolge Ärger mit der von ihm gegründeten Wohltätigkeitsstiftung. Zuvor war bekannt geworden, dass Nicolas Puech die Mittel der Stiftung streichen und stattdessen seinen 51-jährigen ehemaligen Gärtner adoptieren – und ihm somit Milliarden vererben wolle.

Der 80-jährige Puech, sei demnach ein „geheimnisvoller Nachfahre in fünfter Generation“ von Thierry Hermès, der die Luxusmodemarke Hermès 1837 gegründet hat. Nun habe der Milliardär das rechtliche Verfahren zur formellen Adoption des ungenannten ehemaligen Gärtners eingeleitet und plane, ihm die Hälfte seines zwölf Milliarden Euro schweren Vermögens zu hinterlassen, berichten Schweizer Medien. 

Stiftung „widersetzt“ sich Plänen des Hermès-Erben

Puech, der keine Kinder hat, versuche deshalb nun einen „Nachfolgevertrag“ zu annullieren, den er mit einer 2011 gegründeten Wohltätigkeitsorganisation abgeschlossen hatte, um „den Schutz und die Förderung der öffentlichen Debatte“ zu finanzieren.

Weltberühmt und hochpreisig: Handtaschen des französischen Modehauses Hermès.

Weltberühmt und hochpreisig: Handtaschen des französischen Modehauses Hermès.

Die Isocrates-Stiftung, deren Vorstand aus sechs Personen besteht, darunter Puech als Präsident, gab am Dienstag bekannt, dass sie sich der Entscheidung ihres Gründers, den Erbvertrag zu kündigen, „formell widersetzt“.

Ärger bei Wohltätigkeitsstiftung: „Einseitige Annullierung eines Erbvertrags nichtig und unbegründet“

Die Stiftung sagte, sie sei „nicht in der Lage, den Prozess oder den Kontext“ der Berichte zu beurteilen, dass Puech seinen ehemaligen Mitarbeiter adoptieren wolle.

„Aus rechtlicher Sicht erscheint die abrupte und einseitige Annullierung eines Erbvertrags nichtig und unbegründet“, so die Stiftung in einer Erklärung. Die Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in der Schweiz und untersteht demnach der „Eidgenössischen Stiftungsaufsicht“, berichtete der „Guardian“. 

Laut der Schweizer Zeitung „Tribune de Geneve“ hat Milliardär Puech sich von seinen restlichen Familienmitgliedern in der Vergangenheit zunehmend „entfremdet“.

Nicolas Puech soll 5,7 Prozent der Hermès-Aktien besitzen

So betrachte er mittlerweile die Angehörigen seines ehemaligen Gärtners als seine Familie und bezeichne sie als „Kinder“ und „Adoptivsohn“. Die Identität des Gärtners ist derweil unbekannt. Laut Schweizer Medien soll es sich um einen Marokkaner handeln, der verheiratet sei und zwei Kinder habe. 

Puech selbst reagierte unterdessen nicht auf Medienanfragen. Ein Anwalt des Milliardärs sagte gegenüber „Bloomberg“ jedoch, dass Puech eventuell eine Pressekonferenz abhalten werde, „um die Fakten von der Fiktion zu trennen“. Puech soll Berichten zufolge etwa 5,7 Prozent der Hermès-Aktien besitzen. Das Unternehmen ist über 200 Milliarden Euro wert. (das)

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