In SlowenienWarum Alexander Gerst jetzt Höhlenforscher wird

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Astronaut Alexander Gerst am Samstag in Köln mit zwei jungen Fans 

Darmstadt – Tief in die Erde statt hoch hinaus: Alexander Gerst (43) steigt mit anderen Astronauten für ein spezielles Training in ein Höhlensystem in Slowenien. Dort simulieren „Astro-Alex“ und seine Kollegen von Freitag (20.9.) an eine Weltraummission, wie die europäische Raumfahrtagentur Esa mitteilte. Eine Woche werden sie in der Dunkelheit verbringen und die Gegend erkunden - als ob sie auf einem anderen Planeten sind.

Ziel des Trainings ist es unter anderem, isoliert von der Außenwelt als Team zu kommunizieren, zusammenzuarbeiten und Probleme zu lösen, wie es von der Esa hieß. Seit einer Woche läuft demnach die Vorbereitung auf das Höhlentraining, nun soll mit der Einrichtung des Hauptcamps begonnen werden.

Alexander Gerst nimmt erstmals am „Caves“-Programm teil

Unterstützt werden die Astronauten von Ausbildern und Sicherheitspersonal, die im Notfall eingreifen können. Sie sollen aber eigene Entscheidungen in dem Höhlensystem treffen und autonom arbeiten. Es geht etwa um die Suche nach Wasser und unbekannten Arten, geplant sind nach Angaben der Esa rund ein Dutzend Experimente. Das Weltraumtraining „Caves“ wurde 2011 das erste Mal veranstaltet, damals in einem Höhlensystem auf Sardinien (Italien).

Der deutsche Astronaut Gerst nimmt nach Angaben einer Esa-Sprecherin zum ersten Mal an einem „Caves“-Training teil. In einem Interview für den Esa-Blog zu dem Training sagte er, man könne unter schwierigen Bedingungen erneut lernen, wie man Wissenschaft leiste und Proben sammele. „Wir werden auf jeden Fall von den Erfahrungen profitieren, die wir in Kursen wie „Caves“ sammeln, um nicht nur Wissenschaft auf engstem Raum der Raumstation zu betreiben, sondern auch für spätere Missionen auf Mond und Mars“, sagte er.

Alexander Gerst hat Begleiter von vier Weltraumagenturen

Der 43-Jährige ist seit seiner Rückkehr von der Internationalen Raumstation (ISS) im Dezember 2018 der Deutsche, der am längsten im Weltraum war: 2014 verbrachte er 166 Tage im All, 2018 kamen 197 weitere hinzu.

Neben Gerst sind Astronauten von vier anderen Weltraumagenturen dabei: Joe Acaba und Jeanette Epps von der US-Behörde Nasa, Nikolai Chub von der russischen Roskosmos, Josh Kutryk von der kanadischen Weltraumbehörde und Takuya Onishi für die japanische Jaya. (dpa)

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