„Unglaublich enttäuscht“Kebekus schließt Rückkehr in katholische Kirche vorerst aus

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Carolin Kebekus 290921

Carolin Kebekus 

Hannover – Fernseh-Comedian Carolin Kebekus (41) kann sich nicht vorstellen, wieder in die katholische Kirche einzutreten. „Nein, das geht nicht. Ich kann nicht wieder eintreten“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Ich bin ja zu einem Zeitpunkt ausgetreten, als ich unglaublich enttäuscht und wütend war. Das hat sich nicht geändert. Ich weiß, dass Menschen in der katholischen Kirche Reformen vorantreiben wollen. Aber das sind ganz einsame Menschen.“ In Frankfurt tagt derzeit die Vollversammlung des katholischen Reformdialogs Synodaler Weg.

Es gebe zwar Geistliche, die den Ungehorsam praktizierten, so Kebekus. „Letztlich kann es sich die Kirche ja auch gar nicht leisten, jeden Priester zu entlassen, der zum Beispiel gleichgeschlechtliche Paare segnet“. Die Kirche habe keinen Nachwuchs mehr: „Der Laden kann dicht machen, wenn es so weitergeht.“

Vollversammlung endet an diesem Samstag

Kebekus sagte, der Glaube habe ihre Familie durch zwei Weltkriege getragen: „Aber hätten meine Oma und meine Uroma gewusst, was in der katholischen Kirche an Missbrauch und anderen Verbrechen geschieht, dann wären die in diesem Verein nicht geblieben.“ Deshalb fühle es sich für sie heute so an, als seien diese Frauen betrogen worden. „Ihr ganzes Leben lang.“

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In Frankfurt endet diesen Samstag die dreitägige Vollversammlung des Synodaler Wegs. Die gut 210 Teilnehmer diskutieren über Macht, Priestertum, Sexualmoral und über die Rolle der Frauen in der Kirche. Hintergrund der Reformbemühungen ist der Skandal sexuellen Missbrauchs, durch den die Kirche viel Vertrauen verspielt hat. Die Synodalversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des von den Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angestoßenen Reformprojekts. (kna)

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