Tragödie bei Elvis-KreuzfahrtLeiche eines Passagiers erst nach Stunden gefunden – Kritik an Sicherheit an Bord

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Die „Pacific Adventure“ am Montag (6. Mai) vor Sydney. Auf dem Schiff hat sich ein Unglück ereignet, ein Mann ging über Bord.

Die „Pacific Adventure“ am Montag (6. Mai) vor Sydney. Auf dem Schiff hat sich ein Unglück ereignet, ein Mann ging über Bord.

In der Nacht zu Montag ist vor Sydney ein Mann über Bord gegangen. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

Tragödie in Sydney: Vor der australischen Küste ist ein Passagier eines Kreuzfahrtschiffes von Bord gefallen. Der Mann konnte erst Stunden gefunden werden.

Der Mann war in der Nacht zum Montag (7. Mai) knapp 20 Kilometer vor dem Hafen von Sydney bei den Landzungen von Sydney Heads aus noch ungeklärter Ursache ins Wasser gefallen, wie australische Medien unter Berufung auf die Polizei berichten. Zahlreiche Einsatzkräfte suchten mit Booten sowie mit einem Helikopter aus der Luft mehr als sechs Stunden lang fieberhaft nach dem Vermissten. Am Vormittag wurde schließlich seine Leiche entdeckt.

Das Kreuzfahrtschiff  „Pacific Adventure“ von P&O war nach einer dreitägigen Tour zur berühmten Sandinsel Moreton an der Südostküste von Queensland auf der Rückreise nach Sydney. Laut „watoday“ befand sich das Schiff auf einer Elvis-Kreuzfahrt. Unter dem Motto „Tribute to the King“ drehte sich bei der von P&O angebotenen Fahrt mit Partys und Karaoke-Shows für die 2.600 Passagiere an Bord alles um den Rock’n’Roll-Star. 

Sydney: Passagier fällt nachts von Bord von der „Pacific Adventure“

Der Passagier soll um 4 Uhr morgens von Bord gefallen sein. Gegen 10:30 Uhr fanden Beamte des Police Marine Area Command die Leiche des Mannes und brachten sie nach Sydney. Die Angehörigen des Verunglückten wurden an Bord vom Personal betreut. Viele der übrigen Passagiere beobachteten die groß angelegt nächtliche Suchaktion.

Die Reederei sprach von einem „sehr belastenden Tag für die Gäste und die Crew“. Eine weitere Kreuzfahrt des Schiffes, die am Nachmittag starten sollte, wurde verschoben. Die Polizei leitete eine Untersuchung ein.

Nach Unfall auf Kreuzfahrt: Kritik an Unternehmen Carnival

Auch in den sozialen Netzwerken erregte das Unglück Aufsehen. Der US-Seerechts-Experte James Walker erklärte im Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, der Passagier vor Sydney sei laut einem Register die 409. Person, die in den vergangenen 24 Jahren über Bord gegangen sei.

Walker kritisierte zudem das Unternehmen Carnival, zu dem P&O Cruises gehört, für mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen. Die „Pacific Adventure“ sei wie alle fast 100 Schiffe des Unternehmens nicht mit einem automatischen Mann-über-Bord-System (MOB) ausgestattet.

Diese Technik sende automatisch ein Signal an die Brücke, wenn eine Person über die Reling gegangen ist. Diese kann dann per Radar oder nachts mit Infrarottechnik im Wasser verfolgt werden. Die Installation des MOB-Systems sei mit 300.000 bis 400.000 US-Dollar verhältnismäßig kostengünstig, so Walker. (cme, mit dpa)

Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen

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