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„Teach Me Tiger“Pop-Sängerin April Stevens gestorben

Lesezeit 3 Minuten
Nino Tempo und April Stevens in den frühen 1970er Jahren.

Nino Tempo und April Stevens in den frühen 1970er Jahren. (Archivbild)

Mit dem Erotik-Hit „Teach Me Tiger“ wurde sie berühmt, mit „Deep Purple“ stand sie an der Spitze der US-Charts. Jetzt ist die Sängerin April Stevens gestorben.

Die US-amerikanische Sängerin April Stevens, die vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit ihrem jüngeren Bruder Nino Tempo bekannt wurde, ist tot. Das berichtet der amerikanische Fernsehsender WGRZ in Buffalo, New York, der zum NBC-Network gehört.

Mit ihrem Bruder bildete sie das Duo Nino Tempo & April Stevens 

Die Sängerin wurde vor allem im Duett mit ihrem Bruder Nino Tempo bekannt. Im November 1963 standen die beiden mit dem Pop-Klassiker „Deep Purple“, geschrieben von Peter De Rose und im Original bereits 1934 von Paul Whiteman und seinem Orchester aufgenommen, eine Woche lang auf Platz eins der US-Charts. Die Version von Nino Tempo & April Stevens wurde 1963 mit dem Grammy Award für die „Beste Rock'n'Roll-Aufnahme“ ausgezeichnet.

Vom Grammy-Gewinn zum Spotify-Evergreen

Die 1929 als Caroline Vincinette LoTempio in Niagara Falls, New York, geborene Sängerin begann in den 1950er Jahren als Solokünstlerin aufzutreten. Sie hatte mehrere Hitsingles, darunter der Top-10-Hit „I'm in Love Again“ von 1951, „Gimme a Little Kiss, Will Ya, Huh?“ und vor allem „Teach Me Tiger“, das 1959 in den USA zwar nur Platz 86 erreichte, aber zu einem Klassiker wurde. Noch heute ist die an Marilyn Monroe oder Eartha Kitt erinnernde, teils gehauchte Aufnahme sehr populär, unter anderem mit weit über 50 Millionen Streams auf Spotify.

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In den 1960er Jahren tat sich Stevens mit ihrem jüngeren Bruder Antonino LoTempio zusammen, der den Künstlernamen Nino Tempo annahm. Als April Stevens & Nino Tempo landeten sie schließlich 1963 mit „Deep Purple“ einen Nummer-eins-Hit. Mit „Whispering“ und „Stardust“ nahmen sie zwei weitere Standards auf, die in den USA ebenfalls die Top 40 erreichten. Später schrieb Nino Tempo auch eigene Songs für das Duo, darunter 1966 den Top-40-Hit „All Strung out“.

April Stevens: Weitere Hits wie „All Strung out“ und „Love Story“ folgten

Danach hatte das Duo nur noch kleinere Erfolge in den USA. Ihre Coverversion der Ballade „Love Story“ aus dem gleichnamigen Film war 1972 auch in den Benelux-Ländern ein großer Hit. Zu dieser Zeit stand das Duo bei Herb Alperts Label A&M unter Vertrag. Bis 1980 nahm das Duo noch einige Singles auf, konnte aber nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen.

Nach dem Tod ihres Vaters 1982 heiratete April Stevens 1983 Bill Perman, mit dem sie in Arizona lebte. Am 6. April 1983 baten die Astronauten an Bord der Raumfähre Challenger um das Lied „Teach Me Tiger“ als Weckruf. Die NASA kam der Bitte nach und Stevens' Name war wieder in den Nachrichten.

Ab 1985 nahm sie wieder Platten auf, auch wieder mit ihrem Bruder Nino, was sie bis Ende der 1990er Jahre fortsetzte. Im Oktober 1999 wurden April Stevens und Nino Tempo in die „Buffalo Music Hall of Fame“ aufgenommen. April Stevens starb am 17. April 2023 im Alter von 93 Jahren in Phoenix, Arizona.

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