Nach heftigen UnwetternBlitzeinschlag in Stellwerk legt Bahnverkehr teilweise lahm

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Ein Zug steht am Langener Bahnhof und kann nicht weiterfahren.

Berlin – Nach einem Unwetter müssen Bahnpendler in der Mitte und im Süden Deutschlands am Montag weiterhin mit Problemen rechnen. Wegen eines Blitzeinschlags in ein Stellwerk in Walldorf (Groß-Gerau) werde der Fernverkehr zwischen Frankfurt/Main und Mannheim in beiden Richtungen voraussichtlich bis zum Nachmittag umgeleitet, sagte eine Bahnsprecherin am Morgen. Züge müssten eine Ausweichstrecke über Mainz-Bischofsheim und Worms fahren. Dadurch kommt es zu Verspätungen von 30 bis 90 Minuten.

Auch die Strecke zwischen Aschaffenburg und Hanau ist nach Bahnangaben wegen Oberleitungsstörungen gesperrt. Der Fernverkehr zwischen Frankfurt/Main und Würzburg werde deshalb in beiden Richtungen über Fulda umgeleitet. Es komme zu Verspätungen von 60 bis 100 Minuten, sagte die Sprecherin. Die Sperrung werde voraussichtlich noch bis Dienstagabend dauern.

Viele Verspätungen und Ausfälle

Im Regionalverkehr der betroffenen Strecken sei ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden, es komme dennoch zu Verspätungen und Ausfällen. Pendler sollten sich vor der Fahrt gezielt über ihre Verbindung informieren.

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Ein Zug steht am Langener Bahnhof und kann nicht weiterfahren.

Die Gewitter waren am Sonntagabend von der Pfalz und Südhessen in Richtung Südosten gezogen. Die Unwetter sollten bis ins nördliche Unterfranken und möglicherweise nach Thüringen ziehen. Auch am Montag sei im Süden und Südosten mit Gewittern und Starkregen zu rechnen, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes.

41 Flüge am Frankfurter Flughafen gestrichen

Ein heftiges Unwetter hat den Flugverkehr am Frankfurter Flughafen eingeschränkt. Um Personal und Reisende zu schützen, sei die Abfertigung auf dem Vorfeld vorübergehend eingestellt worden, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport am Montag. Demnach wurden bis zum Sonntagabend 41 Flüge annulliert. Die meisten davon waren Inlandsflüge. Acht Flüge wurden der Sprecherin zufolge umgeleitet.

Besonders stark von Unwettern betroffen war in Hessens Süden die Region um Mörfelden, wie die Polizei mitteilte und von chaotischen Zuständen sprach. Das Dach des Rathauses sei teilweise abgedeckt worden. Autos seien von umstürzenden Bäumen beschädigt worden.

Blitzeinschlag in Druckerei der F.A.Z.

Ein Blitzeinschlag hat die Druckerein in Mörfelden-Walldorf, dort wird die F.A.Z gedruckt, lahmgelegt. Alle Leser erhalten als Entschädigung einen kostenlosen Zugang für Digitalen Zeitung

Unwetter brandenburg Baum

Ein Feuerwehrfahrzeug steht neben einem entwurzelten Baum, die eine Sturmböe auf das Dach eines Hauses gedrückt hat.

Hagel und Sturm in Bayern

Auch in Mainz richtete das Unwetter Schäden an. Besonders betroffen war der Stadtteil Ebersheim, wie die Feuerwehr mitteilte. Dort waren zwei Menschen unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt. Beide hatten Glück, sie wurden nicht allzu schwer verletzt. Ganz in der Nähe wirbelte der Wind ein Dach samt Gebälk durch die Luft. Die Ziegel trafen zwei Wohnhäuser und richteten erheblichen Sachschaden an. Auf dem Gelände eines Geflügelzucht-Vereins kippten Bäume um und zerstörten Käfige und Verschläge. Die Behörden zählten Dutzende Unwettereinsätze.

In Bayern trafen Hagel und Sturm den Landkreis Aschaffenburg. Dächer wurden abgedeckt, Strommasten knickten um und Keller standen unter Wasser, wie die Feuerwehr mitteilte. Mehrere Gemeinden waren noch in den späteren Abendstunden ohne Strom. Mehr als 500 Rettungskräfte rückten aus und waren stundenlang auf den Beinen. Die Behörden zählten fast 400 Einsatzstellen. Die Autobahn 45 war in Richtung Seligenstadt voll gesperrt. Auf der Bahnstrecke zwischen Kleinostheim und der Landesgrenze zwischen Hessen und Bayern fuhren keine Züge.

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Nicht mehr weiter ging es auch für den ICE 930, der wegen Schäden an Oberleitungen und Bäumen im Gleis in Aschaffenburg wartete. Die Reisenden seien schließlich mit Taxigutscheinen versorgt worden, sagte ein Bahnsprecher. (dpa) 

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