„Weltweit größte Drogenszene“Wiesn-Wirte wehren sich nach provokanter Aussage von Münchens Vize-OB

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Eine Kellnerin verteilt zwölf Maß Bier auf dem Oktoberfest.

Eine Kellnerin verteilt zwölf Maß Bier auf dem Oktoberfest.

Mit einem provokanten Urteil über das Oktoberfest hat Dominik Krause den Zorn der Wiesn-Wirte auf sich gezogen.

Münchens zweiter Bürgermeister Dominik Krause hat es sich in kürzester Zeit mit den Wirten auf dem Oktoberfest verscherzt – dabei ist der Grünen-Politiker gerade mal zwei Wochen im Amt. Die Wiesn-Wirte wüten nach provokanten Aussagen. 

„Wir leben in der Stadt mit der weltweit größten offenen Drogenszene, nämlich dem Oktoberfest, und deswegen finde ich, wenn man das in der Stadt hat, dann muss man beim Thema Legalisierung genauso klar sein – beides ist aus meiner Sicht vollkommen ok“, antwortete der Grünen-Politiker in einem Interview des Instagram-Kanals „Münchner Gesindel“ auf die Frage, wie er zur Cannabis-Legalisierung stehe. Das Interview wurde am Samstag (4. November) veröffentlicht.

Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause vom Bündnis 90/Die Grünen

Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause vom Bündnis 90/Die Grünen

Münchens zweiter Bürgermeister nennt Oktoberfest „offene Drogenszene“

Eine Reaktion der Wiesn-Wirte ließ nicht lange auf sich warten. „Hier wird vermittelt, dass auf der Wiesn große Mengen Drogen konsumiert werden, das ist falsch“, wird Christian Schottenhamel, Sprecher der Wiesn-Wirte, in einer Mittelung am Montag zitiert. „Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Haschisch rauchenden Personen und fröhlich feiernden Wiesn-Besuchern. Bier ist keine Droge.“

Der Oktoberfest-Sprecher geht noch einen Schritt weiter: „Hier werden sieben Millionen Besucher mit Drogenkonsumenten gleichgesetzt und diskreditiert.“ Wenn man ihre Oktoberfestbesucher zur offenen Drogenszene zähle, „dann ist das absurd und auch eine Beleidigung für die Münchner Stadtgesellschaft“.

Oktoberfest: Wiesn-Wirte sauer auf Vize-Bürgermeister

Erst Ende Oktober war der 33-jährige Dominik Krause zum Oberbürgermeister gewählt worden. Kurz nach der wütenden Reaktion der Wiesn-Wirte ruderte der Grünen-Politiker zurück. Man solle die Aussage nicht so „bierernst“ nehmen.

Dass Bier keine Droge sei, dem widerspricht Krause auf dpa-Anfrage entschieden. Cannabis sei eine Droge, „aber Alkohol auch“. „Ich gehe sehr gerne auf die Wiesn und wollte darauf hinweisen, dass unser Münchner Motto „Leben und leben lassen“ aus meiner Sicht auch für Cannabis gelten sollte.“ (mbr/dpa)

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