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PfingstenHier müssen Autofahrer am Wochenende mit Stau rechnen

Lesezeit 4 Minuten
Stau auf dem Kölner Ring (Archivbild)

Wer in den Pfingsferien verreist, muss sich oft auf Stau einstellen, wie hier auf dem Kölner Ring. (Archivbild)

Der ADAC rechnet mit deutlich mehr Stau und stockendem Verkehr am Freitagnachmittag. Bei der Rückreise könnten sich erneut Autoschlangen an der deutsch-niederländischen Grenze bilden.

Mit dem Pfingstwochenende nähert sich bereits die nächste Chance auf einen Kurzurlaub - auch wenn die Wettervorhersage weder für Köln, noch für die Niederlande oder den Schwarzwald verlockend aussieht. Wer trotzdem mit Regenschirm und wasserdichter Jacke im Kofferraum die Reise antritt, muss sich auf Staus und Verzögerungen einstellen.

Die meiste Geduld brauchen Reisende am Freitag zwischen 13 und 18 Uhr, prognostiziert der ADAC Nordrhein-Westfalen. Schließlich sei dieser Zeitraum schon vor „normalen“ Wochenenden Stauspitze. Im letzten Jahr standen Autofahrer am Freitag vor Pfingsten insgesamt 656 Stunden im Stau und stockendem Verkehr, insgesamt zählte der ADAC in NRW 1200 Staukilometer. Wer dennoch am Freitag losfahren möchte, solle am besten auf die Abendstunden ausweichen, rät der Mobilitätsclub. 

ADAC: Staus umfahren bringt wenig

Besonders viele Reisende erwartet der ADAC in Richtung Niederlande und deutsche Nord- und Ostseeküste. Stau-Hotspots bleiben vermutlich die Autobahnen um Köln und im Ruhrgebiet, konkret: Die A1 von Köln bis Hamburg, die A2 ab Oberhausen bis Hannover und die A3 von Emmerich bis Frankfurt. Gerade im Bereich Oberhausen/Duisburg und auf dem gesamten Kölner Autobahnring erwartet der ADAC Verzögerungen. Auch auf der A40 (Dortmund - Venlo), der A42 (Dortmund - Kamp Lintfort), der A45 (Dortmund - Lüdenscheid), der A46 (Düsseldorf - Wuppertal) und der A57 (Köln - Kleve) besteht ein hohes Staurisiko.

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Die Staus über die Landstraßen zu umfahren, spart laut ADAC nur selten Zeit. „Oft sind auch die Ausweichstrecken schnell verstopft“, so der Verband: „In der Regel macht es erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung Sinn, von der Autobahn abzufahren.“

Auch am Samstagvormittag könnte es auf den Autobahnen noch etwas voller werden; die wenigsten Staus sind laut ADAC am Pfingstsonntag zu erwarten. Im letzten Jahr verlief der Pfingstmontag eher unauffällig - trotz Rückreiseverkehr.

Viel Geduld brauchen Kurzurlauber an den 700 Baustellen in NRW, insbesondere, wenn dadurch nur weniger Fahrstreifen verfügbar sind. Die viel befahrene A42 im Ruhrgebiet wird am Freitagabend (22 Uhr) zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord in beiden Richtungen wegen Brückenbauarbeiten gesperrt. Die Sperrung soll laut Plan bis Montag (16. Juni) um fünf Uhr dauern.

Holland-Urlauber müssen bei Rückreise an Grenze vermutlich warten

Bei der Rückreise könnten sich erneut lange Autoschlangen an der deutsch-niederländischen Grenze bilden. Die Auswirkungen der neuen Grenzkontrollen zeigten sich bereits an Christi Himmelfahrt: Am Sonntag staute sich der Verkehr vor dem Übergang in Richtung Aachen und Köln kilometerweit. Die Fahrbahnen waren mit Baustellen-Barken abgesperrt, der Verkehr wurde auf eine Spur verengt und über den Rastplatz geleitet. Hier zogen Beamtinnen und Beamte einzelne Fahrzeuge für stichprobenartige Kontrollen heraus.

Ähnlich ging die Bundespolizei auf der A3 bei Emmerich vor: Auch dort leitete sie den Verkehr einspurig über einen Rastplatz um. Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte die verstärkten Grenzkontrollen seit Anfang Mai in Abstimmung mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angeordnet.

Wie Bahnfahrer betroffen sind

Auch in den Zügen könnte es zu Beginn des Wochenendes voller werden als üblich. Eine Baumaßnahme verschärft die Situation zusätzlich: Die Deutsche Bahn sperrt die wichtige ICE-Strecke von Hamm nach Hannover ab dem späten Freitagabend für eine Woche. Fernzüge werden umgeleitet und halten nicht in Gütersloh, Bielefeld, Bad Oeynhausen und Minden. Die Sperrung hat auch Auswirkungen auf den Regionalverkehr.

Wer mit dem Zug in die Niederlande fahren möchte, muss sich auf zusätzliche Einschränkungen einstellen: Die staatliche Bahngesellschaft NS bestreikt das Zentrum des Landes von Freitagmorgen bis Samstagmorgen. Der internationale Fernverkehr ist von dem Streik ausgenommen. Deutsche ICs und ICEs fahren weiterhin niederländische Großstädte an, auch der Regionalverkehr in die Grenzstädte Heerlen, Venlo, Arnhem und Hengelo ist wohl nicht betroffen. Das bedeutet: Wer am Freitag aus Deutschland in die Niederlande reist, muss damit rechnen, dass er mit dem ICE zwar bis nach Utrecht oder Amsterdam kommt, für eine Weiterreise an einen anderen Ort aber möglicherweise kein Anschlusszug fährt. (mit dpa und cme)