Nadja Abd el Farrag, deren plötzlicher Tod am Montag (12. Mai) bekannt wurde, war im Laufe ihrer Karriere immer wieder Zielscheibe prominenter Zeitgenossen. Ob in Talkshows, Comedy-Formaten oder Interviews – der Name „Naddel“ wurde häufig für Spott und Seitenhiebe genutzt. Dabei ging es nicht nur um ihre Beziehung zu Dieter Bohlen, sondern auch um ihren Lebensstil und ihre öffentlichen Auftritte. Einige Prominente teilten besonders heftig aus. Eine Auswahl.

Giulia Siegel: Naddels Beziehung zu Papa Ralph sorgte für böses Blut

Einen besonders öffentlichkeitswirksamen Konflikt trugen Nadja Abd el Farrag und Giulia Siegel aus. Auslöser war eine Aussage Siegels gegenüber RTL, in der sie „Promi-DJs“ wie Abd el Farrag kritisierte. Diese würden ihrer Meinung nach durch halbherzige Auftritte das Image professioneller Künstlerinnen in der DJ-Szene beschädigen.

Abd el Farrag reagierte prompt und trat bei einer Veranstaltung in Wien auf, bei der auch Siegel als DJane gebucht war. Der Versuch, sich dem DJ-Pult zu nähern, wurde zunächst von Sicherheitskräften unterbunden, bevor es vor laufender Kamera zum direkten Schlagabtausch kam. Beide Seiten lieferten sich ein hitziges Wortgefecht mit gegenseitigen Vorwürfen. Siegel warf Naddel unter anderem vor, zu tief ins Glas geschaut zu haben – während Naddel sie schlicht als „geisteskrank“ einstufte.

Der öffentliche Streit zwischen Nadja Abd el Farrag und Giulia Siegel hatte auch eine persönliche Komponente. In den 1990er-Jahren war Abd el Farrag mehrere Monate mit dem Münchner Schlagerproduzenten und Eurovisions-Urgestein Ralph Siegel liiert – dem Vater von Giulia Siegel. Die Beziehung endete abrupt per SMS, wie Naddel später selbst zugab.  

Nadja Abd el Farrag im Visier von Stefan Raab

Stefan Raab nutzte nicht nur den Streit mit Giulia Siegel für seine Zwecke („Dieses Dschungelpack“), sondern griff Nadja Abd el Farrag in seiner ProSieben-Sendung „TV total“ über Jahre hinweg satirisch auf. Insbesondere im Zusammenhang mit ihrer Beziehung zu Dieter Bohlen, ihrer Aussprache oder ihren Auftritten in Reality-Formaten war sie immer wieder Gegenstand spöttischer Beiträge.

Höhepunkt war ein Zusammenschnitt zum 45. Geburtstag von Naddel mit betont peinlichen Momenten, die Raab mit den Worten anmoderierte: „Alles ist 45, Alter, Gewicht, IQ und Promille [...] Sie ist eigentlich 43 geworden – bleiben für Gewicht und IQ nur zwei.“

Melanie Müller lästerte über Ballermann-Ambitionen von Naddel

In einem Interview mit „Bunte“ im Jahr 2022 äußerte sich Melanie Müller kritisch über Konkurrenzverhältnisse unter Ballermann-Künstlerinnen – und erwähnte dabei auch Nadja Abd el Farrag. „Wenn dann mal so ne Naddel kommt, klar fährt man dann die Krallen aus“, sagte Müller im Zusammenhang mit neuen Künstlerinnen, die aus ihrer Sicht nicht professionell genug seien.

Viele kämen ihrer Einschätzung nach nur wegen finanzieller Notlagen an den Ballermann und würden dort das schnelle Geld suchen. „Die kommen unvorbereitet an oder alkoholisiert“, so Müller wörtlich. Eine Reaktion von Abd el Farrag auf diese Aussagen wurde nicht öffentlich bekannt.

Dolly Buster: Gemeinsam im RTL-Dschungelcamp – danach im Clinch

Zwischen Nadja Abd el Farrag und Ex-Pornodarstellerin Dolly Buster kam es über viele Jahre hinweg zu wiederholten öffentlichen Spannungen. Ihren ersten gemeinsamen Auftritt hatten beide 2004 im RTL-Dschungelcamp „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, wo es zu ersten Konflikten gekommen sein soll.

In einem weiteren Interview erklärte Buster wenige Jahre später: „Ich gehe Betrunkenen und Unzurechnungsfähigen gerne aus dem Weg – und wenn beides in einer Person vertreten ist, sowieso.“ Auch Abd el Farrag äußerte sich abfällig und erklärte 2009 im Zusammenhang mit der Erotikmesse „Venus“, bei der beide als Botschafterinnen auftraten: „Die Frau geht für mich gar nicht. Die spielt nicht in meiner Liga.“

In einem RTL-Interview aus dem Jahr 2013 äußerte sich Buster spöttisch über Abd el Farrags Auftritt bei einer Erotik-Hotline: „Das beste Argument ist ja – man sieht sie nicht!“ und fragte: „Was macht sie denn da? Warum gab es denn kein Training vorher?“ 

Dieter Bohlen teilte gegen seine Ex in Buchform aus

Dieter Bohlen berichtete in seiner Autobiografie „Nichts als die Wahrheit“ (2002) mit teilweise spöttischem Unterton über ihre rund zehnjährige Beziehung. In seinem Buch heißt es: „Bei Naddel und mir war 365 Tage im Jahr Ostern. Nicht, was man jetzt denken mag: Juppidu! Eiersuche! Sondern ständig zog ich irgendwelche Überraschungen aus irgendwelchen Verstecken.“ Diese Aussage bezieht sich auf ihre angeblichen Alkoholexzesse.

Bohlen beschreibt sie mehrfach als chaotisch, emotional instabil und mit dem Alltag überfordert. Er berichtet zum Beispiel von Situationen, in denen sie nicht in der Lage gewesen sei, einfache Dinge zu regeln. So heißt es sinngemäß, er habe sich oft wie ihr Vormund gefühlt. Abd el Farrag selbst äußerte sich in ihrer Autobiografie „Ungelogen“ (2003) kritisch über Bohlen und warf ihm vor, sie in der Öffentlichkeit bloßgestellt zu haben.