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Von Lagerfeld bis Freddie MercuryDiese 11 toten Promis haben kein Grab

Lesezeit 5 Minuten
Der Modedesigner Karl Lagerfeld winkt bei der Präsentation einer Chanel-Damen-Kollektion.

Der Modedesigner Karl Lagerfeld bei der Präsentation einer Chanel-Damen-Kollektion. (Archivbild)

Ob Karl Lagerfeld, Freddie Mercury oder Albert Einstein – sie alle wurden ohne klassisches Grab bestattet.

Millionen Fans wollen ihnen gedenken – doch bei diesen Stars und legendären Persönlichkeiten gibt es kein klassisches Grab. Ihre Asche wurde verstreut, ihre Ruhestätte blieb anonym oder ging verloren. Elf prominente Persönlichkeiten, die ohne Grabstätte aus dem Leben geschieden sind.

Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld lebte nach eigenen Regeln – selbst der Tod passte sich seinem Stil an. (Archivbild)

In der 3sat-Dokumentation „Karl – Der Mann hinter der Maske“ enthüllte Karl Lagerfelds langjähriger Assistent Sébastien Jondeau, warum es kein Grab des Designers gibt. Lagerfeld habe wie ein Elefant sterben wollen – unauffällig und spurlos. Seine Asche wurde laut Jondeau an einem geheimen Ort verstreut, ohne Grabstein, ohne Gedenktafel. Der Wunsch nach Diskretion sei der Modeikone bis zuletzt wichtig gewesen. Jondeau betonte in der Doku, dass er diesen letzten Willen respektiere – und das Geheimnis mit ins Grab nehmen werde.


Albert Einstein

Albert Einstein

Albert Einstein blieb seinem Wunsch nach Einfachheit und Zurückgezogenheit bis über den Tod hinaus treu. (Archivbild)

Schon zu Lebzeiten hatte Albert Einstein (1879-1955) verfügt, dass sein Leichnam nach seinem Tod eingeäschert werden sollte – möglichst ohne großes Aufsehen. Die Zeremonie fand im kleinen Kreis statt, seine Asche wurde an einem unbekannten Ort verstreut, der bis heute nicht öffentlich bekannt gemacht wurde. Ein symbolischer Grabstein oder eine Gedenktafel wie bei anderen Berühmtheiten wie Maria Callas oder Ingrid Bergman wurde auf Einsteins Wunsch nicht errichtet.


David Bowie

David Bowie

David Bowie inszenierte sein Leben wie ein Kunstwerk – auch sein letzter Abschied war genau geplant. (Archivbild)

David Bowie starb im Januar 2016 an Krebs, nur zwei Tage nach der Veröffentlichung seines letzten Albums „Blackstar“. Er hatte verfügt, dass es keine öffentliche Trauerfeier geben solle. Sein Leichnam wurde in New York eingeäschert. Laut Testament sollte seine Asche nach buddhistischem Ritus auf Bali verstreut werden. Bowie hatte sich seit seiner Jugend für den Buddhismus interessiert und war von den balinesischen Zeremonien beeindruckt. Seine Familie erfüllte ihm diesen Wunsch.


John Lennon

John Lennon

John Lennon suchte zeit seines Lebens nach Frieden – auch sein Abschied sollte still und privat sein. (Archivbild)

Der Beatles-Musiker John Lennon wurde 1980 in New York City ermordet. Sein Leichnam wurde eingeäschert und die Asche von Yoko Ono im Central Park verstreut. Dort erinnert heute das „Strawberry Fields Memorial“ an ihn – ein symbolischer Ort, aber kein Grab. Die Gedenkstätte wurde von Yoko Ono finanziert und enthält ein „Imagine“-Mosaik und eine Liste der Länder, die Blumen und Geld für die Pflege der Gedenkstätte gespendet haben.


Wolfgang Amadeus Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart

Viele Denkmäler erinnern an Wolfgang Amadeus Mozart – sein Grab wurde bis heute nicht gefunden. (Archivbild)

Wolfgang Amadeus Mozart starb 1791 in Wien und wurde auf dem St. Marxer Friedhof in einem schlichten Schachtgrab – nach heutigen historischen Erkenntnissen jedoch nicht, wie oft behauptet, in einem Armengrab – beigesetzt. Die genaue Lage ist nicht dokumentiert – ein Grabstein war damals bei Bürgergräbern unüblich. Später wurde an der vermuteten Stelle ein symbolisches Denkmal errichtet. Bis heute ist unklar, wo sich Mozarts sterbliche Überreste befinden. Seine eigentliche Ruhestätte gilt als verschollen.


Prince

Prince

Prince schuf sich eine Welt aus Musik und Symbolen – am Ende wünschte er sich alles, nur „kein Drama“. (Archivbild)

Auch der ebenso legendäre wie exzentrische Musiker wurde eingeäschert - nur wenige Tage nach seinem Tod im April 2016. Prince wollte „kein Drama“. An der Trauerfeier nahmen nur enge Freunde und Familienangehörige teil. Die Urne mit der Asche von Prince wurde in seiner Residenz Paisley Park aufgestellt, versteckt in einer Miniaturausgabe des Anwesens. Zum fünften Todestag des Musikers am 21. April 2021 wurde sie öffentlich ausgestellt. Seitdem ist sie nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich.


Betty White

Betty White

Betty White bewahrte bis zuletzt ihre Unabhängigkeit – auch in der Frage, wie sie gehen wollte. (Archivbild)

Sie wurde als „Golden Girl“ zum Weltstar und war eine beliebtesten amerikanischen Komikerinnen: Betty White starb 2021 kurz vor ihrem 100. Geburtstag. Sie wurde eingeäschert, ihre Asche verblieb laut Sterbeurkunde im Bestattungsinstitut. Ein Grab oder Gedenkort wurde nicht öffentlich eingerichtet. Die Familie machte keine weiteren Angaben zur Beisetzung. White machte zeitlebens wenig Aufhebens um ihre Person – und blieb sich auch im Tod darin treu.


Leonardo da Vinci

Ein unbekanntes Porträt des Universalgenies Leonardo da Vinci.

Das angebliche Grab von Leonardo da Vinci in der Hubertus-Kapelle in Amboise ist umstritten. (Archivbild)

Leonardo da Vinci hinterließ Meisterwerke wie „Das letzte Abendmahl“, „Mona Lisa“ und „Der vitruvianische Mensch“. Er starb 1519 in Frankreich und wurde in der Kirche Saint-Florentin in Amboise beigesetzt. Im Jahr 1807 ließ Roger Ducos, ein ehemaliger Mitkonsul von Napoleon Bonaparte, die romanische Klosterkirche abreißen, weil sie ihm „die Sicht verstellte“. Das ursprüngliche Grab ging dabei verloren. 1863 wurden Gebeine gefunden und in die benachbarte Hubertuskapelle überführt. Die Echtheit der Gebeine ist jedoch umstritten.


Bert Kaempfert

Bert Kaempfert

Bert Kaempfert wählte einen Abschied in der Natur – ohne Stein, ohne Namen, ganz bei sich. (Archivbild)

Auch einer der erfolgreichsten deutschen Komponisten wählte einen stillen Abschied: Bert Kaempfert starb 1980 während einer Spanienreise. Statt eines Grabes wählte er die Natur. Kaempfert wurde eingeäschert, seine Asche in den Everglades in Florida verstreut, wohin er oft gereist war. Kaempfert hinterließ Welthits wie „Strangers in the Night“ oder „Spanish Eyes“, aber keinen Ort der Trauer. 


Roy Orbison

Roy Orbison

Roy Orbison war ein zurückhaltender Star – vielleicht wollte er deshalb kein klassisches Grab.  (Archivbild)

Streng genommen hat Roy Orbison ein Grab. Nach seinem Tod 1988 wurde er eingeäschert und im Westwood Village Memorial Park in Los Angeles beigesetzt. Doch die Stelle wurde nie gekennzeichnet – kein Name, kein Stein, kein Hinweis. Die Familie entschied sich bewusst für Anonymität. Fans können nur erahnen, wo der Musiker, der Welthits wie „Only the Lonely“, „Oh, Pretty Woman“ oder „Crying“ schrieb, seine letzte Ruhe gefunden hat.


Freddie Mercury

Freddie Mercury

Freddie Mercury vertraute wenigen Menschen wirklich – selbst sein letzter Ruheort blieb geheim. (Archivbild)

Freddie Mercury starb 1991 an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung und wurde wenige Tage später eingeäschert. Seine engste Vertraute Mary Austin nahm die Urne entgegen und bewahrte sie zunächst in ihrem Haus auf. Zwei Jahre später brachte sie sie heimlich an einen geheimen Ort, den sie bis heute nicht öffentlich preisgab – nicht einmal gegenüber seiner Familie.

Mercury hatte ausdrücklich darum gebeten, dass niemand sein Grab zum Wallfahrtsort mache. Im Januar 2025 wurde jedoch bekannt, dass sich auf dem Kensal-Rise-Friedhof in West-London eine Gedenkplatte mit seinem bürgerlichen Namen befindet. Die Inschrift trägt sein Geburts- und Todesdatum und ein schlichtes „M.“ – wohl ein Hinweis auf Mary Austin. Offiziell bestätigt wurde das allerdings nicht.