Die Beisetzung der Kessler-Zwillinge wird ohne Öffentlichkeit erfolgen. Berichte zeigen, wie ihr letzter Wunsch umgesetzt werden soll.
Letzter Wunsch erfülltSo still wird die Beerdigung der Kessler-Zwillinge

Die Kessler-Zwillinge gehörten zu den langlebigsten Entertainerinnen Deutschlands und prägten das Showgeschäft über nahezu sieben Jahrzehnte hinweg. (Archivbild)
Copyright: IMAGO/United Archives
Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll die Beisetzung von Alice und Ellen Kessler still und ohne Öffentlichkeit erfolgen. Die Urnen der Kessler-Zwillinge sollen demnach gemeinsam im Grab ihrer Mutter auf dem Waldfriedhof in Grünwald beigesetzt werden, wie es in ihrem Testament vorgesehen war.
Alice und Ellen Kessler: Freundin berichtet von letzter Begegnung mit den Schwestern
Laut Bericht wird der Abschied im engsten Kreis stattfinden, ohne Trauerfeier und ohne geladenes Publikum. Demnach werden wohl auch keine der vielen Promi-Freunde der Schwestern anwesend sein. Die 89-Jährigen waren gemeinsam mithilfe von Sterbehilfe gestorben, was ein großes Medienecho ausgelöst hatte.

Bis wenige Jahre vor ihrem Tod traten Alice und Ellen Kessler noch auf. (Archivbild)
Copyright: dpa
Die „tz“ veröffentlichte vorab Auszüge aus einem Gespräch mit Gabriele Gräfin zu Castell-Rüdenhausen, die die Zwillinge kurz vor ihrem Tod getroffen hatte. Sie sagte der Zeitung: „Es war eigentlich wie immer.“ Hinweise auf einen bevorstehenden Abschied habe es aus ihrer Sicht nicht gegeben.
Ellen Kessler war schwer krank
Die Gräfin erklärte außerdem, Ellen Kessler habe unter den Folgen eines Schlaganfalls, Herzproblemen und Depressionen gelitten, während Alice Kessler gesundheitlich stabil gewesen sei. Beide hätten sich dennoch gemeinsam für einen assistierten Suizid entschieden.

Die Kessler-Zwillinge lebten viele Jahre in München. (Archivbild)
Copyright: Lennart Preiss/dpa
Wie die „Bild“ weiter berichtet, hatten die Schwestern ihren Abschied detailliert geplant und auch festgelegt, dass keine öffentliche Zeremonie stattfinden solle. Sie wünschten eine gemeinsame Urnenbestattung im Familiengrab. Vor ihrem Tod verschickten sie laut Berichten Pakete an enge Freundinnen, darunter Gabriele Gräfin zu Castell-Rüdenhausen und TV-Moderatorin Carolin Reiber.
Promis und Politiker äußern sich zum Tod der Kessler-Zwillinge
In der Zwischenzeit haben sich auch andere Promis zum Tod der Schwestern geäußert. So hatte die Schauspielerin Katerina Jacob gegenüber der „Abendzeitung“ erklärt, dass sie die Entscheidung der Schwestern aufmerksam verfolgt habe. „Meinen allergrößten Respekt für die Kessler-Zwillinge“, sagte der „Bulle von Tölz“-Star. Jacob fügte hinzu, der Vorgang habe sie „sehr beschäftigt“, weil das Thema in ihrer eigenen Familie eine große Rolle spielte, als ihre Mutter durch „Sterbefasten“ aus dem Leben schied.

Katerina Jacob als Gast in der „NDR Talk Show“. (Archivbild)
Copyright: IMAGO/Stephan Wallocha
Jacob sagte weiter, sie habe inzwischen eine Mitgliedschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben beantragt, um sich frühzeitig über Möglichkeiten eines selbstbestimmten Lebensendes zu informieren. Sie betonte laut „Abendzeitung“, dass ihr der Zugang zu transparenten Informationen wichtig sei, falls sie später einmal in eine ähnliche Situation geraten sollte.
Ex-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ordnete den Fall der Kessler-Zwillinge in einem Bericht der „Zeit“ politisch ein. Er sagte, der gemeinsame Tod der beiden Künstlerinnen zeige erneut die Notwendigkeit einer klaren gesetzlichen Regelung für den assistierten Suizid. Es brauche verbindliche Standards, um sicherzustellen, dass Entscheidungen am Lebensende fachgerecht begleitet und ohne äußeren Druck getroffen würden. (jag)

