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„Erschreckend lange Liste“Polizei schließt Ermittlungen gegen Prügel-Sohn von Mette-Marit ab

Lesezeit 2 Minuten
Marius Borg Høiby mit seiner Mutter Kronprinzessin Mette-Marit bei einem Gartenfest 2016 in Trondheim.

Marius Borg Høiby mit seiner Mutter Kronprinzessin Mette-Marit bei einem Gartenfest 2016 in Trondheim. (Archivbild)

Die Liste an Vorwürfen gegen den Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit ist lang – immer neue, erschreckende Details kommen ans Licht.

Die Polizei in Oslo hat die Ermittlungen gegen Marius Borg Høiby, den ältesten Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit und Stiefsohn von Kronprinz Haakon, abgeschlossen. Seit dem 4. August 2024 liefen mehrere Verfahren wegen unterschiedlicher mutmaßlicher Straftaten. Wie die Behörde auf ihrer Website mitteilt, wurden Zeugen befragt, digitale Spuren ausgewertet und Durchsuchungen durchgeführt. Mehrere Medien, darunter „Aftenposten“ und „The Guardian“, berichten übereinstimmend über eine „erschreckend lange Liste an Vorwürfen“. Insgesamt wurden demnach 23 mögliche Delikte erfasst.

Die Vorwürfe umfassen unter anderem eine Vergewaltigung mit Geschlechtsverkehr, zwei weitere ohne Geschlechtsverkehr, vier Fälle sexuell grenzverletzenden Verhaltensweisen, Misshandlung in einer Beziehung, zwei Körperverletzungen, Bedrohung, Sachbeschädigung, fünf Verstöße gegen ein Kontaktverbot, fünf Verkehrsdelikte sowie die Beleidigung eines Polizeibeamten.

Staatsanwaltschaft prüft Anklage gegen Royals-Sohn

Einige der betroffenen Fälle sind bereits eingestellt worden. Wie Staatsanwalt Andreas Kruszewski mitteilte, wurde das Verfahren im Zusammenhang mit der früheren Partnerin Juliane Snekkestad aus Beweisgründen eingestellt. Eine weitere mutmaßliche Sexualstraftat vom 26. September 2024 ist ebenfalls nicht weiterverfolgt worden. In Bezug auf Nora Haukland sei die Sachdarstellung angepasst worden, es gehe nun um drei separate Vorfälle.

Polizeijurist Andreas Kruszewski informiert am 27. Juni 2025 in Oslo über den Stand der Ermittlungen gegen Marius Borg Høiby.

Polizeijurist Andreas Kruszewski informiert am 27. Juni 2025 in Oslo über den Stand der Ermittlungen gegen Marius Borg Høiby.

Weitere Ermittlungen im Bereich der Sexualdelikte seien aus Gründen der Verjährung oder mangels Beweislage eingestellt worden. Die Polizei hat den Fall inzwischen an die Staatsanwaltschaft übergeben, die jetzt über eine mögliche Anklage entscheiden muss. Ein konkreter Zeitrahmen für diese Entscheidung wurde nicht bekannt gegeben.

Marius Borg Høiby weist schwere Vorwürfe zurück

Der 28-Jährige war im Verlauf der Ermittlungen dreimal festgenommen worden – zuletzt am 18. November 2024 wegen Verdachts auf Beweismittelvernichtung. Danach wurde er für eine Woche in Untersuchungshaft genommen. Laut seinem Verteidiger Petar Sekulic sei Høiby insgesamt 14 Mal von der Polizei vernommen worden.

Kronprinzessin Mette-Marit 2015 mit ihrem Sohn Marius Borg Høiby.

Kronprinzessin Mette-Marit 2015 mit ihrem Sohn Marius Borg Høiby. (Archivbild)

Der Anwalt betont, dass sein Mandant mit den Behörden kooperiert habe und die schwerwiegendsten Vorwürfe entschieden zurückweise. Bereits im August 2024 hatte Høiby in norwegischen Medien eingeräumt, unter Alkohol- und Drogeneinfluss seiner damaligen Partnerin gegenüber gewalttätig geworden zu sein. 

Schon die vorgeworfenen Sexualdelikte können nach norwegischem Recht potenziell mehrere Jahre Gefängnis nach sich ziehen – sofern die Staatsanwaltschaft sich dazu entscheidet, Anklage zu erheben.

Ausgemachte Sache ist das Beobachtern zufolge nicht. „Es ist wichtig, zu unterstreichen, dass die Staatsanwaltschaft zu einem anderen Ergebnis als die Polizei kommen kann“, sagte der Kriminalexperte und Kommentator der Zeitung „Verdens Gang“, Øystein Milli. Es sei also nicht gegeben, dass es zu einer Anklage kommen werde. (mit dpa)