Der ehemalige „Bulle von Tölz“ und „Pfarrer Braun“ lebt heute zurückgezogen – und kämpft mit viel Humor und Liebe gegen Parkinson.
Schwer an Parkinson erkranktWas macht eigentlich Ottfried Fischer? – So geht es ihm heute

Ottfried Fischer bei der Salvator Starkbierprobe 2025 auf dem Nockherberg in München. (Archivbild)
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Er war viele Jahre lang eines der bekanntesten Fernsehgesichter Deutschlands. Heute lebt er zurückgezogen in Oberbayern. Seine seit Langem bestehende Parkinson-Erkrankung bestimmt seinen Alltag. Der Schauspieler zeigt sich nur noch selten in der Öffentlichkeit. Seine letzte Filmrolle spielte er 2019.
Ottfried Fischer: Parkinson-Erkrankung schränkt ihn stark ein
Aus gutem Grund: Seine fortschreitende Krankheit schränkt ihn zunehmend in seiner Beweglichkeit und Sprache ein. Das hat bestätigte der ehemalige „Bulle von Tölz“ in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung. An Auftritte vor der Kamera ist daher nicht mehr zu denken. Auch andere öffentliche Auftritte des Schauspielers sind inzwischen selten. Zuletzt zeigte sich der 71-Jährige im März 2025 bei der Starkbierprobe am Münchner Nockherberg. Inzwischen ist er auf einen Rollstuhl angewiesen und nimmt regelmäßig Physiotherapie in Anspruch, um seine Mobilität bestmöglich zu erhalten.

Ottfried Fischer ist auch „Botschafter Niederbayerns“. (Archivbild)
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Eine wichtige Stütze für Ottfried Fischer ist seine Ehefrau Simone, mit der er seit rund 20 Jahren zusammenlebt und seit fünf Jahren verheiratet ist. Gemeinsam wohnen sie in Gauting bei München. Die Wohnung ist vollständig barrierefrei eingerichtet und bietet Fischer ein weitgehend selbstbestimmtes Leben. Viele Unternehmungen sind nicht mehr möglich, doch das Paar gestaltet den Alltag bewusst ruhig und angepasst.
„Freunde werden weniger. Für mich ist das aber kein Grund, Vorwürfe zu machen. Ich denke, diejenigen, die gesund sind, haben etwas zu tun“, sagte Fischer 2024 im Interview mit der Zeitschrift „Fernsehwoche“.
Große TV-Erfolge mit „Der Bulle von Tölz“ und „Ottis Schlachthof“
Bekannt wurde Ottfried Fischer in den 1990er-Jahren mit der Kabarettsendung „Ottis Schlachthof“ im Bayerischen Fernsehen. Der bundesweite Durchbruch gelang ihm durch die Hauptrolle in der Krimireihe „Der Bulle von Tölz“, in der er von 1995 bis 2009 den beliebten Kommissar Benno Berghammer spielte. Später folgte von 2003 bis 2014 der Serienerfolg „Pfarrer Braun“.
Mit seiner schlagfertigen, bodenständigen Art zählte er zu den populärsten Fernsehschauspielern des Landes. Neben rund 100 Film- und Fernsehauftritten war er auch als Buchautor, Moderator und Kinodarsteller erfolgreich. Unvergessen sind auch seine großen Erfolge als Kabarettist in den 1980er-Jahren.
Ottfried Fischer: Humor hilft ihm bei seiner Parkinson-Erkrankung
In der BR-Dokumentation „Ottfried Fischer und Herr Parkinson“ zeichnete Regisseurin Manuela Roppert vor wenigen Jahren ein persönliches Porträt des Kabarettisten, der seiner Krankheit mit Witz und Würde begegnet. Schon als Kind auf dem Bauernhof im Bayerischen Wald setzte Fischer lieber auf Humor als auf harte Arbeit – eine Strategie, die ihm durchs Leben hilft.
2008 machte er seine Parkinson-Erkrankung öffentlich, nachdem er schon seit einiger Zeit körperliche Veränderungen gespürt hatte. In dieser Phase lernte er Simone kennen, die ihn seitdem begleitet. Die Dokumentation zeigt auch emotionale Momente, etwa als Fischer bei Dreharbeiten trotz Rollstuhlabhängigkeit eigenständig eine Treppe erklimmt – sinnbildlich für seinen Umgang mit der Krankheit. Sein Motto bleibt laut der Doku: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“
Heute konzentriert sich Ottfried Fischer auf ein ruhiges Privatleben. Reisen, größere Veranstaltungen oder gar Restaurantbesuche sind nur noch mit Einschränkungen möglich. „Ich weiß, dass gewisse Dinge nicht mehr möglich sind. Das lasse ich geschehen“, sagte Fischer im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung. „Aber den Rest vom Leben möchte ich dazu verwenden, möglichst weit zu kommen. Ich mache dreimal pro Woche Physio, damit ich gewisse Wege wieder ohne Hilfe voranmarschieren kann. Das ist mein Motor.“