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Hass-Welle im NetzNeues „Tatort“-Team nach Debüt rassistisch angefeindet

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Edin Hasanović und eine Frau lächeln zusammen bei einem TV-Auftritt

Edin Hasanović und eine Frau lächeln zusammen bei einem TV-Auftritt

Neues „Tatort“-Team verzeichnet Top-Quote, sieht sich aber im Netz mit rassistischen Kommentaren konfrontiert.

Der Start des neuen Frankfurter „Tatort“-Teams mit den Schauspielenden Edin Hasanović und Melika Foroutan alias Hamza Kulina und Maryam Azadi wurde von einem großen Publikum verfolgt, löste jedoch auch rassistische Reaktionen im Internet aus. Der Schauspieler Edin Hasanović entschied sich, die hasserfüllten Nachrichten öffentlich zu machen.

„Tatort Frankfurt“: Edin Hasanović macht Hass-Kommentare öffentlich

Kommentare wie „Strahlen Sie doch ihren Tatort in Bosnien und im Iran aus“ oder „Fehlt nur noch eine Kommissarin mit Kopftuch“ wurden im Netz vielfach geteilt. Die Anfeindungen richteten sich gezielt gegen die Herkunft der Figuren – und teilweise auch gegen die Hauptdarsteller: Edin Hasanović floh in den frühen 1990er-Jahren mit seiner Familie aus Bosnien und Herzegowina nach Deutschland, Melika Foroutan wurde in Teheran geboren und wuchs in Köln auf.

Der Neustart in der ARD war dennoch ein großer Erfolg. 8,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen den ersten Fall mit dem Titel „Dunkelheit“. Dies brachte dem Sender einen Marktanteil von 33,7 Prozent ein.

Neuer „Tatort“ war großer Quotenerfolg

In ihrem ersten Fall ermittelte das Duo in einem sogenannten „Cold Case“ und verfolgte Täterinnen und Täter, deren Fälle bereits als unlösbar galten. Hasanović und Foroutan standen bereits vor 20 Jahren gemeinsam vor der Kamera und zählen heute zu den erfolgreichen Schauspielstars in Deutschland.

Ein besonderes Detail ist der Vorname von Edins Ermittlerfigur, Hamza. Dieser ist eine Hommage an Hamza Kurtović, eines der Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau im Jahr 2020. Hasanović hatte diese Geste nach eigenen Angaben mit dem Vater des Getöteten abgesprochen.

Zweiter Fall folgt bereits im November

Fans des Tatorts dürfen sich freuen: Die zweite Folge des neuen Frankfurter Teams trägt den Titel „Licht“ und wird bereits am 30. November 2025 um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. In „Licht“ geht es um das vor sechs Jahren verschwundene Kind Viktoria Reiter und ihren Vater, einen Fall, der damals als erweiterter Suizid abgelegt wurde.

Ein öffentlicher Suchaufruf der Mutter setzt neue Ereignisse in Gang, ein Obdachloser behauptet, Viktoria lebe – kurz darauf verschwindet auch die Mutter und gerät unter Mordverdacht. Regie führt Rick Ostermann, das Drehbuch stammt von Senad Halilbašić; gedreht wurde unter anderem in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden. Offiziell bestätigt ist zudem die dritte Folge „Fackel“ (2026).