Der TV-Moderator hat in einem Interview offen über den Suizid der Kessler-Zwillinge gesprochen.
„Man freut sich doch darauf“Thomas Gottschalk versteht die Kessler-Zwillinge nicht

Thomas Gottschalk hat sich im Magazin „Bunte“ zum Tod der Kessler-Zwillinge geäußert. (Archivbild)
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Thomas Gottschalk hat sich erstmals ausführlich zum Tod von Alice und Ellen Kessler geäußert. Gegenüber „Bunte“ sagte der Moderator, er könne die Entscheidung der Schwestern nicht nachvollziehen. „Jeder Mensch ist für sein Handeln allein verantwortlich. Aber ich kann das nicht nachvollziehen. Auch bei den Kessler-Zwillingen nicht“, zitierte ihn das Boulevard-Magazin.
Thomas Gottschalk spricht über Tod von Alice und Ellen Kessler
Gottschalk erklärte weiter, er könne sich nicht vorstellen, im Alter von 89 Jahren bewusst aus dem Leben zu gehen. „Man freut sich doch darauf, seinen 90. Geburtstag zu feiern – und legt sich nicht hin zum Sterben“, sagte er laut dem Interview. Über Krankheit und Alter sprach er ebenfalls offen und betonte, er würde auch mit einer möglichen Demenz „definitiv offen umgehen“.

Die Kessler-Zwillinge gehörten zu den langlebigsten Entertainerinnen Deutschlands und prägten das Showgeschäft über nahezu sieben Jahrzehnte hinweg. (Archivbild)
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Vor Gottschalk meldeten sich bereits andere prominente Stimmen aus Politik und Kultur zu Wort. Ex-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ordnete den Fall laut „Zeit“ in die laufende Debatte um klare gesetzliche Regeln für den assistierten Suizid ein. Er betonte dem Bericht zufolge, dass Entscheidungen am Lebensende rechtssicher und frei von äußerem Druck getroffen werden müssten.
Kessler-Zwillinge: Auch andere Promis äußerten sich zum Tod
Die Schauspielerin Katerina Jacob sagte der „Abendzeitung“, sie habe die Entscheidung der Schwestern aufmerksam verfolgt und ziehe „allergrößten Respekt“ daraus. Jacob erklärte zudem, der Fall habe sie stark beschäftigt, weil das Thema auch ihre Familie betroffen habe, als ihre Mutter, die Schauspielerin Ellen Schwiers, durch „Sterbefasten“ starb.

Die Kessler-Zwillinge standen seit den 1950er-Jahren auf internationalen Bühnen. (Archivbild)
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Der Designer Harald Glööckler kommentierte laut einem Interview, der Tod der Schwestern habe ihn tief bewegt. Er empfinde „Wut und Fassungslosigkeit“, weil die Kessler-Zwillinge seiner Ansicht nach in Deutschland zu wenig Anerkennung erhalten hätten und erst nach ihrem Tod wieder stärker gewürdigt würden.
Weitere Weggefährten erinnerten sich in Medienberichten an konkrete letzte Gesten der Schwestern. Carolin Reiber und Gabriele Gräfin zu Castell-Rüdenhausen berichteten, sie hätten kurz vor dem Tod jeweils ein Abschiedspäckchen erhalten; die Gräfin hatte die Zwillinge zudem wenige Tage zuvor beim gemeinsamen Stammtisch zuletzt gesehen. Auffälligkeiten habe es dabei nicht gegeben – die Schwestern seien wie immer gewesen.


