Schüsse vor Moschee84-Jähriger wollte Notre-Dame-Brand rächen

Lesezeit 2 Minuten
Schüsse in Frankreich

Anwohner, Feuerwehrleute und Polizisten stehen vor dem Eingang der Moschee in der Nähe von Toulouse.

Bayonne – Nach dem Angriff auf eine Moschee im Südwesten Frankreichs hat die Staatsanwaltschaft Details zum Motiv des Schützen bekanntgeben. Der 84-Jährige habe mit seiner Tat die Brandkatastrophe von Notre-Dame rächen wollen, sagte der Staatsanwalt von Bayonne, Marc Mariée, am Dienstag.

Der Mann werde von einem Psychiater untersucht, da seine geistige Gesundheit angezweifelt wird. Man stehe in Kontakt mit der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft, die nun entscheiden müsse, ob sie den Fall übernehme. 

Mann war bis 2015 Mitglied des Front National

Ein 84-Jähriger hat vor einer Moschee im Südwesten Frankreichs das Feuer eröffnet und zwei Menschen schwer verletzt. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Schützen kurze Zeit später am Montagnachmittag an seinem Wohnhaus fest. Der Mann hat sich in der Vergangenheit politisch bei den Rechten engagiert. Staatschef Emmanuel Macron nannte die Tat einen „abscheulichen Angriff“.

Er war bis 2015 Mitglied der rechtsextremen Partei Front National (heute: Rassemblement National), wie ein Sprecher bestätigte. Allerdings sei er dann ausgeschlossen worden. Medienberichten zufolge hat er in der Vergangenheit bei einer Regionalwahl kandidiert. Parteichefin Marine Le Pen erklärte kurz nach der Tat auf Twitter, dass es sich um einen „unvertretbaren Akt“ handle, der den Werten der Bewegung widerspreche.

Bekannt für Fremdenfeindlichkeit und Homophobie

Die Regionalzeitung „Sud Ouest“ berichtete, dass der 84-Jährige in der Gegend bekannt sei und in der Vergangenheit mit fremdenfeindlichen und homophoben Äußerungen aufgefallen sei. Zuletzt habe er in einem Brief angekündigt, Präsident Macron verklagen zu wollen. Dem Bericht nach hat er die Tat beim Polizeiverhör zugegeben. (dpa)

KStA abonnieren