US-Ermittler haben Häuser des Rappers Sean „Diddy“ Combs („I'll Be Missing You“, „Come With Me“) in den Bundesstaaten Kalifornien und Florida durchsucht. Die Behörde Homeland Security Investigations (HSI) bestätigte am Montag (25. März) auf Anfrage des US-Senders CNN die Razzien in Los Angeles und Miami. Zu den Hintergründen wurden keine Angaben gemacht. Das Sprecherteam des Musikers reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die HSI-Ermittler unterstehen dem US-Heimatschutzministerium.

Sean Combs: Massives Aufgebot an Einsatzkräften

Medien in Los Angeles, darunter „Fox 11 Los Angeles“, veröffentlichten Luftaufnahmen, die ein massives Aufgebot an Einsatzkräften vor dem Anwesen in Holmby Hills zeigen, das mit Combs, früher auch bekannt als Puff Daddy, in Verbindung gebracht wird. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte sind rund um das weitläufige Anwesen zu sehen. Die Bilder zeigen außerdem, wie nicht offizielle identifizierte Personen am Tatort festgehalten werden.

Die US-Promiseite „TMZ“ berichtete, auf den Bildern seien offenbar die Söhne des Rappers, Justin und King Combs, in Handschellen zu sehen. Dem Medium zufolge gab es auch Aufnahmen von einer Durchsuchung eines Luxusanwesens in Miami, das mit dem Rap-Mogul Combs in Verbindung gebracht wird. Der Rapper selbst wurde nicht gesichtet. Das „People“-Magazin berichtete, dass der Rapper auf dem Flughafen Miami-Opa Locka gesichtet wurde, nachdem sein Privatjet in Antigua gelandet war.

P. Diddy alias Sean Combs: Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe

Gegen den Rapper wurden in den vergangenen Monaten Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe sowie Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung erhoben. Der Produzent Rodney „Lil Rod“ Jones, der mit Combs an dessen Grammy-nominiertem Album „The Love Album: Off the Grid“ gearbeitet hatte, reichte im Februar Klage vor einem Bundesgericht in New York ein.

Er wirft dem 54-Jährigen vor, ihn über ein Jahr lang sexuell belästigt, unter Drogen gesetzt und bedroht zu haben. Combs, einer der erfolgreichsten Vertreter des Hip-Hop, der auch als Plattenproduzent, Schauspieler und in anderen Geschäftsfeldern tätig ist, ließ die Vorwürfe von seinem Anwaltsteam als Lügen zurückweisen.

Drei Frauen reichten Zivilklagen gegen Sean „Diddy“ Combs ein

Im Dezember 2023 hatte eine namentlich nicht genannte Frau Combs und zwei weiteren Männern vorgeworfen, sie 2003 im New Yorker Studio des Rappers unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben, als sie 17 Jahre alt war.

Zuvor hatten drei Frauen Zivilklagen gegen Combs eingereicht, darunter seine Ex-Freundin, die Sängerin Cassie, die dem dreifachen Grammy-Gewinner unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer Beziehung vorgeworfen hatte. Im November einigte sich Combs mit Cassie auf einen Vergleich.

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Jan Gebauer

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Douglas Wigdor, der Anwalt von Cassie und einer weiteren, namentlich nicht genannten Frau, reagierte auf die Berichte über die Razzien am Montag mit einer Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin äußerte er die Hoffnung, dass Combs für sein „verwerfliches Verhalten“ zur Verantwortung gezogen werde. (jag/dpa/afp)