Einsatz nach Potenzmittel-ÜberdosisPapst akzeptiert Rücktritt von polnischem Bischof nach Sexparty mit Callboy

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23.09.2023, Frankreich, Marseille: Papst Franziskus nimmt an der letzten Sitzung der «Rencontres méditerranéennes» im Palais du Pharo teil. Papst Franziskus hat mit Blick auf die Migration von Afrika über das Mittelmeer nach Europa vor Abschottung und Panikmache gewarnt. Foto: Sebastien Nogier/EPA POOL/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch des polnischen Bischofs Grzegorz Kaszak akzeptiert. (Archivbild)

Nachdem die katholische Kirche in Polen von Skandalen erschüttert wurde, zieht der Vatikan nun Konsequenzen.

Nach Berichten über eine Sexparty eines katholischen Priesters mit einem Callboy in einer katholischen Gemeinde in Polen hat der Vatikan das Rücktrittsgesuch des zuständigen Bischofs angenommen. Der Papst habe den Rücktritt von Bischof Grzegorz Kaszak akzeptiert, teilte der Vatikan am Dienstag mit. Gründe wurden nicht genannt. Polnische Medien hatten zuvor über mehrere Skandale im südpolnischen Bistum Sosnowiec berichtet.

So habe im September ein Geistlicher einen männlichen Prostituierten bestellt, um eine Sexparty abzuhalten. Dies wurde bekannt, weil der Mann das Bewusstsein verlor und der Notarzt kommen musste. Polnische Medien berichteten, dass einer der Teilnehmer der Sexparty nach einer Überdosis Potenzmittel zusammengebrochen sei.

Berichte über Sexparty mit Callboy erschüttern Katholische Kirche in Polen

Der britische „Guardian“ zitierte einen Staatsanwalt mit den Worten, der Priester werde verdächtigt, „einer Person, deren Leben in Gefahr ist, keine Hilfe geleistet zu haben“, weil er angeblich versucht habe, Sanitätern den Zutritt zur Wohnung zu verwehren.

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Laut einer Erklärung auf der Website der Diözese entließ Kaszak den Priester am 21. September aus allen Ämtern und leitete ein internes kanonisches Verfahren ein, dessen Ergebnis zu einer Amtsenthebung oder Laisierung führen könnte.

Der Priester wurde von der polnischen Staatsanwaltschaft unterdessen nicht angeklagt. Polnische Medien zitierten eine Erklärung, die er kurz nach Ausbruch des Skandals abgegeben hatte. Darin bestritt er, dass er Sanitätern den Zutritt zu seiner Wohnung verwehrt hatte, und stellte die Definition von „Sexparty“ infrage.

Bistum sorgte bereits zuvor für negative Schlagzeilen

Das Bistum äußerte sich auf seiner Website: „Pater Tomasz Z. und zwei weitere Nicht-Kleriker haben sich einer schlimmen Verletzung der moralischen Normen schuldig gemacht, was die Kirche scharf verurteilt“, hieß es. Der Vorfall habe viele Gläubige aufgebracht und zu Recht zur öffentlichen Empörung gesorgt.

Bischof Kaszak teilte den Gemeindemitgliedern seinen Rücktritt selber mit und bat sie um Verzeihung für seine „menschlichen Schwächen“. Zuvor hatte das Bistum bereits Schlagzeilen gemacht, weil der Leiter des Priesterseminars beim Geschlechtsverkehr in einem Club für Homosexuelle aufgefallen war. In einem anderen Fall soll ein 46 Jahre alter Priester einen 20 Jahre jüngeren Diakon getötet und sich anschließend selber vor einen Zug geworfen haben. (das/afp)

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