Streit zwischen Youtubern?400 Menschen prügeln sich auf Berliner Alexanderplatz

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Massenschlägerei am Alexanderplatz

Berlin – Nach einem Aufruf in sozialen Medien ist es auf dem Berliner Alexanderplatz zu einer Massenschlägerei gekommen. „Am frühen Donnerstagabend versammelten sich auf dem Platz rund 400 Leute“, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitag. Die meisten von ihnen waren nach den Angaben Jugendliche oder junge Erwachsene. Später gerieten etwa 50 von ihnen in Streit und gingen mit Faustschlägen, Fußtritten und Pfefferspray aufeinander los. Die Beamten nahmen neun Menschen vorläufig fest.

Die Polizei rückte mit einem großen Aufgebot an und versuchte, die Jugendlichen zu trennen. „Dabei setzten die Beamten auch Reizgas ein“, sagte der Sprecher weiter. Eine Polizistin wurde verletzt. Außerdem versuchten die Jugendlichen, einen Beamten in die Menge zu ziehen. Etwas später zerstreuten sich die Menschen. „Etwa 20 von ihnen rannten in den U-Bahnhof und sprangen ins Gleisbett, wo sie sich mit Schottersteinen bewarfen“, sagte der Polizeisprecher. Etwa 100 Polizisten waren im Einsatz.

Polizei ermittelt noch

Hintergrund könnte nach Medienberichten ein Streit zwischen rivalisierenden YouTubern sein. Die Polizei ermittelt noch. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die Internet-Szene vor riskanten Aktionen gewarnt, um die eigene Bekanntheit zu steigern. „Wir sehen in der Rapperszene und zunehmend auch bei anderen Influencern, dass sie teilweise sehr fahrlässig mit ihrem Einfluss umgehen und es scheinbar Mode wird, ganz bewusst Pulverfässer aufzumachen, um mehr Follower, Abonnenten und Klicks zu generieren“, sagte der Berliner GdP-Landeschef Norbert Cioma am Freitag.

Es gebe Sinnvolleres, als seinen Bekanntheitsgrad dafür zu nutzen, jungen Gewaltbereiten eine geeignete Plattform in der Öffentlichkeit zu bieten und mit voller Absicht das Risiko einzugehen, dass die Lage eskaliert, sagte Cioma. (dpa)

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