Ein 35-jähriger Mann starb auf der „Navigator of the Seas“ von Royal Caribbean. Laut Klage wurden ihm zuvor 33 Drinks serviert.
Tod auf KreuzfahrtschiffVater kollabiert nach 33 Drinks und stirbt

Auf der „Navigator of the Seas“ kam es zu einem tödlichen Zwischenfall. (Symbolbild)
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Die Familie eines 35-jährigen Mannes aus Kalifornien hat Klage gegen die Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean eingereicht. Der Mann war im vergangenen Jahr an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gestorben. In der Klageschrift wird behauptet, dass Michael Virgil am 13. Dezember 2024 auf der „Navigator of the Seas“ mindestens 33 alkoholische Getränke erhalten habe, bevor er starb. Das berichtet unter anderem der US-Nachrichtensender „CBS News“.
„Navigator of the Seas“: Mann stirbt nach 33 Drinks
Laut den in Miami eingereichten Gerichtsunterlagen sei Virgil, der mit seiner Verlobten und seinem Sohn reiste, auf dem Weg nach Ensenada (Mexiko) „fahrlässig“ und „innerhalb weniger Stunden“ übermäßig mit Alkohol versorgt worden. Er habe dabei deutliche Anzeichen von Trunkenheit gezeigt, woraufhin er sich auf der Suche nach seiner Kabine verirrte und agitiert wurde.
Die Situation eskalierte, als Sicherheitspersonal Virgil konfrontierte, ihn zu Boden geworfen und „mit ihrem vollen Körpergewicht“ fixiert haben soll. Die Klage führt weiter an, dass ihm auf Anweisung des Kapitäns das Psychopharmakon Haloperidol injiziert und Pfefferspray gegen ihn eingesetzt wurde. Der Vater starb letztlich in der Obhut der Schiffsbesatzung. Laut dem US-Magazin „People“ wurde der Fall ein Jahr später von einem Gerichtsmediziner als Tötungsdelikt eingestuft, nachdem die Autopsie eine Kombination aus mechanischer Erstickung, Alkoholvergiftung, Adipositas und Herzvergrößerung als Todesursache festgestellt hatte.
Royal Caribbean: Reederei äußert Bedauern
Ein Sprecher der Royal Caribbean Group äußerte sich zu dem Vorfall auf dem Kreuzfahrtschiff und sagte, man sei „betrübt über das Ableben eines unserer Gäste“.
Das Unternehmen habe mit den Behörden kooperiert und werde sich aufgrund des laufenden Rechtsstreits nicht weiter äußern. Die Anwälte der Familie argumentieren, die Reederei habe ihr Recht, den Ausschank an sichtlich betrunkene Passagiere zu stoppen, nicht wahrgenommen.
Die Klage wirft Royal Caribbean nicht nur Fahrlässigkeit beim Alkoholausschank vor, sondern auch bei der Einstellung und Schulung von Personal.
Dies sei nicht der erste Vorfall dieser Art auf einem Kreuzfahrtschiff. In einer weiteren Klage vom Oktober 2024 wird behauptet, dass die 66-jährige Dulcie White über Bord ging, nachdem ihr die Crew trotz starker Trunkenheit weiterhin Alkohol im Rahmen eines Getränkepakets serviert hatte. (jag)

