Tödlicher Streit wegen Corona-MaskeProzess gegen 50-Jährigen geht auf die Zielgerade

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Mordprozess nach Maskem-Streit

Der Angeklagte sitzt im Landgericht. Der Mann soll im vergangenen Jahr in Idar-Oberstein den Mitarbeiter einer Tankstelle erschossen haben, nachdem dieser ihn auf die coronabedingte Maskenpflicht hingewiesen hatte.

Bad Kreuznach – Der Prozess um den tödlichen Schuss nach einem Streit um das Tragen einer Corona-Schutzmaske im September 2021 in Rheinland-Pfalz nähert sich dem Ende.

Gleich fünf Verhandlungstermine hat das Landgericht in rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach für die neue Woche angesetzt.Ob es nun tatsächlich zu den Plädoyers kommt, bleibt abzuwarten.

Befangenheitsantrag gegen psychiatrischen Gutachter

Schon einmal hatten Beobachter damit gerechnet, doch dann legte die Verteidigung des 50-Jährigen einen Befangenheitsantrag gegen den psychiatrischen Gutachter vor. Dadurch hat sich der weitere Ablauf verzögert.

Der Gutachter hatte dem Angeklagten trotz dessen Alkoholisierung bei der Tat volle Schuldfähigkeit attestiert. Wie es in dieser Woche weitergehen wird, ist offen.

Verteidigung könnte weitere Beweisanträge anbringen

Nach der Entscheidung über den Befangenheitsantrag gegen den Gutachter am Montag (1.8.) ist es möglich, dass Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre Plädoyers halten.

Denkbar ist aber auch, dass die Verteidigung neue Beweisanträge einbringt, was den weiteren Fortgang verzögern würde. Vorsorglich hat das Gericht nach den fünf Terminen dieser Woche und einer kleinen Pause zwei weitere angesetzt: für den 22. August und den 9. September.

Täter hatte Tankstellen-Mitarbeiber nach Streit um Corona-Maske erschossen

Die Tat am 18. September 2021 an einer Tankstelle in Idar-Oberstein hatte bundesweit für Aufsehen und Entsetzen gesorgt. Der Ablauf ist weitgehend geklärt:

Laut Anklage und eigenen Angaben des Angeklagten vor Gericht war der 50-jährige Deutsche in der Tankstelle mehrere Dosen Bier kaufen. Dabei geriet er mit dem 20-jährigen Mann hinter der Verkaufstheke in Streit, weil dieser ihn aufforderte, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen.

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Danach besorgte sich der 50-Jährige Bier in einer anderen Tankstelle, fuhr nach Hause, holte einen Revolver, kehrte in die Tankstelle zurück und erschoss den Mitarbeiter. (dpa)

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