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Bizarrer AuftrittUS-Senator warnt vor Import-Shrimps – „Sie könnten wie ein Alien enden“

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John Neely Kennedy ist offenbar davon überzeugt, dass der Verzehr von kontaminierten Garnelen Menschen in Aliens verwandeln könnte. (Archivbild)

John Neely Kennedy ist offenbar davon überzeugt, dass der Verzehr von kontaminierten Garnelen Menschen in Aliens verwandeln könnte. (Archivbild)

Der Republikaner John Kennedy behauptet, der Verzehr könne Menschen mutieren lassen – und ihnen zum Beispiel ein zusätzliches Ohr wachsen lassen.

Der Republikaner John Kennedy hat in einem denkwürdigen Auftritt vor dem Verzehr ausländischer Garnelen gewarnt. Der Senator aus Louisiana berichtete am Mittwoch im Senatssaal, wer die radioaktiven Garnelen, die in Geschäften wie Walmart und Kroger verkauft würden, esse, könnte wie ein Monster aus dem Science-Fiction-Horrorfilm „Alien“ enden.

Zur Veranschaulichung brachte Kennedy eine große Leinwand mit, auf der ein fiktives Alien aus dem 1979 erschienen ersten Teil einer Reihe von Science-Fiction-Thrillern zu sehen war. „Das ist das Alien aus dem Film ‚Alien‘“, begann Kennedy seine nicht etwa spaßig gemeinten Ausführungen – um dann gleich zum Punkt zu kommen. „So könnte man enden, wenn man die tiefgefrorenen rohen Shrimps isst, die aus anderen Ländern importiert werden“, so der Politiker weiter.

US-Senator warnt vor importierten Garnelen: „Es wird dich umbringen“

Ein Clip mit der Erklärung des Senators, der am Mittwoch kurz vor 18 Uhr auf seinem X-Account gepostet wurde, hat inzwischen (Stand, 5.9., 13 Uhr) über 1,5 Millionen Aufrufe.

Gemeint sind damit allerdings nicht sämtliche importierte Krabben, Kennedy bezieht sich auf die von einer Rückrufaktion betroffenen Garnelenprodukte von Kroger Mercado und Aquastar. Aufgrund einer möglichen Kontamination mit dem radioaktiven Isotop Cäsium-137 warnt die Arzneimittelbehörde FDA vor dem Verzehr. Auch tiefgefrorene Garnelen der Marke Great Value, die bei Walmart verkauft wurden, sind längst zurückgerufen worden.

Szene aus dem 1979 veröffentlichten Film „Alien“. Entgegen der Aussage von John Kennedy muss sich kein US-Bürger fürchten, nach dem Verzehr von Import-Shrimps so zu enden, wie die fiktive außerirdische Figur im Film.

Szene aus dem 1979 veröffentlichten Film „Alien“. Entgegen der Aussage von John Kennedy muss sich kein US-Bürger fürchten, nach dem Verzehr von Import-Shrimps so zu enden, wie die fiktive außerirdische Figur im Film.

Wer die Lebensmittel trotzdem esse, dem drohten laut Kennedy gravierende gesundheitliche Folgen: „Es wird dich umbringen, auch wenn es dich nicht in einen Außerirdischen verwandelt – wenn du dieses Zeug isst, garantiere ich dir, dass dir ein zusätzliches Ohr wächst.“

US-Behörde widerspricht Senator – Zurückgerufene Garnelen stellen kein unmittelbares Gesundheitsrisiko dar

Worauf der Republikaner seine Horrorvision stützt, bleibt ungewiss. Behördenangaben jedenfalls klingen anders. Die FDA teilte am Montag laut „The Independent“ mit, dass sie geringe Mengen von Cäsium-137 in einer Lieferung importierter Tiefkühlgarnelen eines indonesischen Unternehmens nachgewiesen habe. Diese Lieferung sei allerdings auch nicht in den US-Handel gelangt.

Die Werte lägen weit unter den Sicherheitsgrenzwerten und stellten kein unmittelbares Gesundheitsrisiko dar, heißt es von der Behörde weiter. Die Rückrufaktion wird damit begründet, dass ein wiederholter Verzehr über einen längeren Zeitraum das Krebsrisiko erhöhen könne.

Dass radioaktive Stoffe in Fischen oder anderen Meerestieren nachgewiesen werden, ist indes nicht ungewöhnlich. Fische und Fischereiprodukte sowie Krusten‐ und Schalentiere aus deutschen Binnengewässern werden durch die amtlichen Messstellen der Bundesländer auf radioaktive Stoffe untersucht und die Messwerte in das Integrierte Mess‐ und Informationssystem des Bundes (IMIS) übertragen.

Die Aufnahme von Cäsium-137 über den Verzehr von Fisch führt zu einer sehr geringen Strahlenbelastung für den Menschen. (pst)