Vorfall auf SafariBekannter Zahnarzt gerät wegen Tod bei Leoparden-Jagd unter Druck

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Zahnarzt Sambia AP 030822

Die Kinder des angeklagten Zahnarztes Larry Rudolph vor Prozessbeginn.

Pittsburgh – Mysteriöser Tod während einer Safari: Der Zahnarzt Larry Rudolph aus der US-Metropole Pittsburgh musste sich nach dem Tod seiner Ehefrau Bianca plötzlich wegen Mordes vor Gericht verantworten. Obwohl der Vorfall bereits sechs Jahre her ist, sind die Behörden aufgrund von Rudolphs Verhalten stutzig geworden.

Larry und Bianca Rudolph waren im September 2016 nach Sambia gereist, um dort ihre Sammlung an Großwild auszubauen. Laut Angaben von Larry Rudolph wollte seine Frau unbedingt einen Leoparden erlegen. Beide hätten auf ihrem zweiwöchigen Trip allerdings viele Tiere, aber keinen Leoparden erschossen.

Tod auf Safari in Sambia: Zahnarzt Larry Rudolph verhält sich verdächtigt

Kurz vor der Abreise entdeckte Larry Rudolph, ein bekannter Zahnarzt in den USA, seine Ehefrau dann nach eigenen Angaben in ihrer Unterkunft mit einer Schusswunde im Gesicht. Beim Verladen einer Schrotflinte soll sich ein Schuss gelöst haben. „Ich war im Badezimmer, als ich den Schuss gehört habe und bin sofort zu ihr gerannt. Es war ein schrecklicher Unfall“, so Rudolph weiter.

Die Behörden notierten den Fall ebenfalls als Unfall, allerdings wurde das FBI aufgrund von Rudolphs Verhalten nach dem Vorfall schnell darauf aufmerksam. Nach Bianca Rudolphs Tod im Kafue-Nationalpark soll ihr Mann ungewöhnlich schnell eine Einäscherung in die Wege geleitet haben.

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Weil der zuständige Diplomat in der Botschaft in der sambischen Hauptstadt Lusaka ein schlechtes Gefühl hatte, informierte er das FBI. Ein Ermittler begutachtete Bianca Rudolphs Leiche, kam aber wie die sambischen Behörden zum selben Ergebnis: Die Waffe war offenbar noch geladen, sodass sich Bianca Rudolph selbst in den Kopf schoss.

Bekannter Zahnarzt: Ehefrau wegen Affäre ermordet?

Ein Bekannter der Rudolphs gab den Ermittlern vor wenigen Monaten aber neue Hinweise: Larry Rudolph soll seine Frau getötet haben, um gemeinsam mit seiner damaligen Affäre zusammenleben zu können und zudem eine hohe Versicherungssumme zu kassieren. Nach dem Tod von Bianca Rudolph erhielt er tatsächlich laut Gerichtsdokumenten 4,8 Millionen US-Dollar.

Die heimliche Geliebte Rudolphs zog tatsächlich drei Monate nach dem Tod von Bianca bei Larry Rudolph ein, beide versuchten, ein Millionen-Anwesen in Pittsburgh zu kaufen, nahmen davon dann aber Abstand. Außerdem zeigt eine neue Untersuchung der Hinweise, dass der tödliche Schuss auf Bianca Rudolph aus mindestens 70 Zentimeter Entfernung abgegeben wurde.

Daher rollte das FBI den Fall neu auf. Vergangene Woche fiel das Urteil: Larry Rudolph ist schuldig des Mordes an seiner Ehefrau. Außerdem wurde er wegen Versicherungsbetrug verurteilt. Larry Rudolph bestreitet die Tat weiterhin: „Ich habe sie nicht getötet. Ich könnte niemals einen Menschen umbringen.“ (shh)

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