Was wir am Döner liebenAlles? Komplett?
Köln – Die Aufregung war groß, aber kurz: Das EU-Parlament stand nach Berichten verschiedener Medien kurz davor, Dönerspieße in der Europäischen Union zu verbieten. Falsch, hieß es daraufhin aus dem Europa-Parlament. Was im Parlament, genauer: in dessen Umweltausschuss, debattiert wird, ist die Frage, ob Posphate als Zusatz in frischen oder auch tiefgekühlten Dönerspießen europaweit einheitlich zugelassen werden sollen oder nicht. Zur Zeit ist der Zusatz von Phosphaten in Deutschland beispielsweise erlaubt, bei unseren Nachbarn in Tschechien aber verboten.
Phosphatzusätze finden sich nicht nur im Fleisch von Dönerspießen – meist Lamm- oder Rindfleisch, aber auch Kalb oder Huhn – , sondern auch im Schmelzkäse von Hamburgern oder in Cola. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit will mögliche Gesundheitsgefahren durch zugefügtes Phosphat bis 31. Dezember 2018 neu bewerten. Nur wenn sie eindeutig schwere Gesundheitsschäden hervorrufen, müsste die EU-Kommission handeln.
Schon Mitte Dezember dieses Jahres stimmt das EU-Parlament über den Vorstoß der EU-Kommission ab. Aber selbst wenn es mehrheitlich dafür ist, den Zusatz von Phosphaten in Lebensmitteln europaweit einheitlich zu regeln, ändert sich erstmal gar nichts. Denn das Parlament hat gar nicht die alleinige Entscheidungsgewalt.
Die Aufregung um den bei vielen Millionen Deutschen beliebten Döner, über den der Berliner Rapper Drob Dynamic mit „Alles komplett“ 2016 sogar einen Youtube-Hit landete, führt aber unweigerlich zum Nachdenken über die Gründe, warum sich die Dönerspieße in Abertausend Kebab-Buden auf jeden Fall weiter drehen müssen.