Seit 25 Jahren fehlt jede Spur von Katrin Konert. Die Ermittler geben die Hoffnung nicht auf, den Fall doch noch klären zu können.
25 Jahre vermisstWo ist Katrin Konert? – Polizei geht von Tötungsdelikt aus

Annegret Dau-Rödel, Leiterin der Ermittlungsgruppe „Konert“ der Polizei, steht neben einem Plakat zum Fall der vermissten Katrin Konert. (Archivbild)
Copyright: picture alliance/dpa
Auch ein Vierteljahrhundert nach dem rätselhaften Verschwinden der damals 15-jährigen Katrin Konert dauern die Ermittlungen der Polizei an. Die Schülerin aus Essel (Niedersachsen) verschwand am Abend des 1. Januar 2001 spurlos, nachdem sie an einer Bushaltestelle im Ortskern von Bergen an der Dumme zuletzt gesehen wurde. Trotz intensiver Suchmaßnahmen, öffentlicher Aufrufe und bundesweiter Berichterstattung fehlt bis heute jede Spur von ihr.
Neuer Zeuge im Fall Katrin Konert – Polizei bittet um erneuten Kontakt
Aufgrund der Umstände geht die Polizei weiterhin von einem Tötungsdelikt aus. Eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe in Lüchow-Dannenberg kooperiert seit 2018 eng mit der Operativen Fallanalyse des LKA Niedersachsen und hat den Fall umfassend neu aufgerollt.

Ein undatiertes Such-Foto der seit dem Neujahrstag 2001 verschwundenen 15 Jahre alten Schülerin Kathrin Konert aus dem niedersächsischen Clenze. (Archivbild)
Copyright: picture-alliance / dpa
Im Rahmen der erneuten Ermittlungen meldete sich ein anonymer Hinweisgeber über das geschützte BKMS-Portal. Er gab an, am Abend ihres Verschwindens mit Katrin Konert gesprochen zu haben und bot ihr eine Mitfahrgelegenheit an, die sie jedoch abgelehnt habe. Die Ermittler konnten die genannte Person tatsächlich identifizieren und befragen, allerdings blieben mehrere Angaben unklar.

Eine Helferin (l) des Technischen Hilfswerk (THW) bespricht sich im Januar 2019 mit einem Polizisten bei Sondierungs- und Grabungsarbeiten in einem Waldstück. Anlass dafür war ein anonymer Hinweis auf einen möglichen Ablageort des Leichnams. (Archivbild)
Copyright: picture alliance/dpa
Trotz mehrerer Kontaktversuche über das anonyme Postfach des BKMS-Systems kam kein weiterer Austausch mit dem Hinweisgeber zustande. Die Polizei bittet diese Person nun eindringlich, sich erneut zu melden – direkt oder weiterhin anonym. Sie geht davon aus, dass es auch nach 25 Jahren Menschen gibt, die bislang nicht alles gesagt haben, was sie wissen oder vermuten.
Belohnung und neue Spuren: Ermittler setzen auf Hinweise zum Verschwinden

Die Suche nach Katrin Konert geht auch 25 Jahre später weiter. (Archivbild von 2002)
Copyright: picture alliance/dpa
Die Polizeidirektion Lüneburg hat die Belohnung für Hinweise zum Fall Katrin Konert auf 10.000 Euro erhöht – ausgesetzt für Privatpersonen, nicht für Amtsträger. Neben umfangreichen Suchaktionen wurden in den vergangenen Jahren auch Podcasts wie „Täter unbekannt“ (NDR) und ganz neu „Licht ins Dunkel“ mit Fokus auf ungeklärte Vermisstenfälle produziert. Die aktuelle Podcaststaffel beleuchtet im Dezember 2025 und Januar 2026 unter anderem neue Spuren, Verdächtige und die damaligen Ermittlungsansätze.
Die Polizei ruft erneut dazu auf, auch scheinbar nebensächliche Beobachtungen vom 1. Januar 2001 zu melden – etwa auffällige Fahrzeuge, Verhaltensänderungen, Verletzungen oder plötzliche Ortswechsel im Umfeld von Bergen (Dumme). Ziel sei es, nicht nur die strafrechtliche Aufklärung zu ermöglichen, sondern auch Gewissheit für die Angehörigen zu schaffen. Ein möglicher Totschlag wäre mittlerweile verjährt – ein Mord jedoch nicht.

