Umstellung auf WinterzeitDLR warnt spöttisch vor „Rissen im Raumzeitkontinuum“

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Ein Wecker zeigt zwei Uhr an. Am letzten Sonntag im Oktober beginnt die sogenannte Winterzeit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.

Ein Wecker zeigt zwei Uhr an. Am letzten Sonntag im Oktober beginnt die sogenannte Winterzeit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.

Der Begriff Zeitumstellung ist in Deutschland etabliert, die Deutsche Luft- und Raumfahrtgesellschaft weist darauf hin, dass er irreführend ist.

In Deutschland gilt wieder die Normalzeit. Am Sonntag um 03.00 Uhr wurden die Uhren um eine Stunde von der bisherigen Sommerzeit auf die mitteleuropäische Zeit zurückgestellt. Die Nacht wurde damit eine Stunde länger.

Die Deutsche Luft- und Raumfahrtgesellschaft hat am Samstag in einem Post spöttisch auf ein Detail in der allgemeinen Berichterstattung zur Umstellung auf die Winterzeit auf. Korrekterweise wird natürlich nicht – wie umgangssprachlich geläufig – die Zeit umgestellt, sondern die Stundenzählung zurückgestellt. Dazu werden die Uhren um eine Stunde zurückgedreht.

Zeitumstellung: DLR warnt spöttisch vor „Rissen im Raumzeitkontinuum“

„Weil mehrfach gefragt wurde: Bitte in der kommenden Nacht nicht die Zeit umstellen, sondern nur die Uhren (wenige Zentimeter genügen). Es könnte sonst zu Rissen im Raumzeitkontinuum kommen“, schrieb die DLR am Samstag auf X, ehemals Twitter.

Der Hinweis gehört beim DLR bereits zur Tradition und wird in ähnlicher Form alljährlich vor der Umstellung auf die Winterzeit abgesetzt. Bei den Nutzerinnen und Nutzern kam der Post überwiegend positiv an, viele griffen ihn in den Kommentaren auf und scherzten ihrerseits mit.

Tatsächlich ist der Begriff Zeitumstellung in Deutschland seit Jahrzehnten etabliert und auch im Duden vermerkt, gemeint ist damit natürlich die Umstellung der Uhren. 

Uhr für Winterzeit um eine Stunde zurückgestellt

Mit der Zeitumstellung ist es morgens nun wieder früher hell und abends eher dunkel. Ein halbes Jahr lang gilt nun wieder die Normalzeit, auch Winterzeit genannt. Am 31. März 2024 wird dann abermals an der Uhr gedreht – und die Nacht um eine Stunde verkürzt.

Die Sommerzeit wurde 1980 in Deutschland eingeführt. Das Vorstellen der Uhr im Frühjahr sollte zum Energiesparen in der hellen Jahreszeit beitragen, was allerdings kaum Effekte hat. Zudem macht der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit manchen Menschen gesundheitlich zu schaffen.

Zeitumstellung für menschlichen Biorhythmus nicht optimal

Kritiker zweifeln den Energiespareffekt allerdings seit langem an und monieren auch die Belastung der halbjährlichen Zeitumstellung für den menschlichen Biorhythmus. Nach Einschätzung von Medizinern dauert es etwa acht bis 14 Tage, bis sich der Körper vollständig angepasst hat. Meist verkraftet der Organismus die Umstellung im Herbst besser als im Frühjahr, wenn eine Stunde Schlaf fehlt.

Die Zeitumstellung wird auf europäischer Ebene geregelt. Viele befürworten ein Ende der Zeitumstellung - wann die EU entsprechende Pläne umsetzt, ist aber noch nicht absehbar. Bereits im Jahr 2018 hatte der ehemalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker ein Ende der Umstellungen angekündigt. Auch die Abgeordneten des Europäischen Parlaments hatten mehrheitlich für ein Ende der Umstellung gestimmt.

Passiert ist jedoch bislang nichts. „Auf EU-Ebene hat sich Spanien, die die aktuelle EU-Präsidentschaft innehaben, bisher nicht geäußert, ob sie das Thema behandeln werden. In der aktuellen Situation erscheint dies jedoch nicht wahrscheinlich“, teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) auf Anfrage mit. (pst mit dpa)

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