Der Andrang auf das Münchner Oktoberfest war am Tag der Deutschen Einheit riesig. Die Feuerwehr schloss am späten Nachmittag die Zugänge.
Sperre der EinsatzkräfteZugänge zum Münchner Oktoberfest erneut geschlossen

Wegen Überfüllung haben die Behörden die Zugänge zum Münchner Oktoberfest geschlossen.
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Die Zugänge zum Münchner Oktoberfest sind wegen des überfüllten Festgeländes am Freitagnachmittag geschlossen worden. Damit konnten keine weiteren Besucher auf die Theresienwiese gelangen, wie die Feuerwehr München mitteilte. Eine Räumung von Bierzelten, wie in der vergangenen Woche geschehen, war jedoch nicht nötig.
Gegen 18 Uhr konnte das Oktoberfest-Gelände dann allerdings wieder geöffnet werden, wie Feuerwehr und Polizei auf ihren Social-Media-Kanälen mitteilten.
Unter der Mitteilung von der Schließung des Volksfestes sammelten sich zahlreiche Kommentare, die das Geschehen auf humorvolle und teils deftige Art kommentierten. „Überfüllung kann man jetzt so oder so sehen“, schreibt ein User und bezieht sich auf den Alkoholpegel vieler Besucherinnen und Besucher. „Darf man trotzdem noch ein Buch auf einer Bank lesen?“, fragt jemand anders mit einem Augenzwinkern.
Am vergangenen Samstag hatte die Räumung der Zelte für Aufsehen gesorgt und viele Besucher auch in Angst versetzt, weil sie über den Grund für das Verlassen des Geländes nicht informiert wurden.
Am Mittwoch hatte die Schließung der Wiesn einen sehr ernsten Hintergrund. Das Oktoberfest konnte zunächst gar nicht öffnen, weil eine Bombendrohung gegen das Festgelände vorlag. Das Fest startete dann mit mehrstündiger Verzögerung.
Großeinsatz auf Oktoberfest wegen Bombendrohung
Die Ermittler hatten zunächst vermutet, dass die Drohung im Zusammenhang mit einem Großeinsatz im Münchner Norden stand. Zwei Menschen starben dort. Ein Mann hatte offenbar wegen eines Familienstreits ein Wohnhaus in Brand gesteckt und Sprengfallen deponiert. Er soll auch das Schreiben mit der Drohung gegen das Oktoberfest verfasst haben.
Der Tatverdächtige habe in einem Brief „ein bombiges Erlebnis auf der Wiesn“ angekündigt und diesen in den Briefkasten einer Nachbarin geworfen, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Nachdem sich der Verdacht nicht bestätigte und das gesamte Gelände mit Spürhunden abgesucht worden war, konnte das Oktoberfest am Mittwoch dann wieder öffnen.
Drohnen am Münchner Flughafen
Zu einem weiteren besorgniserregenden Ereignis war es in der Nacht zu Freitag in München gekommen. Dieses stand jedoch nicht unmittelbar im Zusammenhang mit dem Oktoberfest. Am Münchner Flughafen waren Drohnen gesichtet worden, der Flugverkehr wurde daraufhin eingestellt. Rund 3000 Passagiere waren davon betroffen, viele mussten die Nacht an den Terminals verbringen.
Die Herkunft der Drohnen war auch am Freitag laut Bundespolizei noch unklar. Die Behörden und Sicherheitskräfte sind jedoch nach den jüngsten Drohnen-Überflügen in Schleswig-Holstein und Städten wie Kopenhagen und Oslo in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Drohnen lösten Verunsicherung und Chaos aus, die dänische Regierung sprach von einem „hybriden Angriff“. (cme, mit dpa)